Rattenschwanz
Folgen auf eine Aktion langwierige und unangenehme Konsequenzen spricht man im Volksmund oft von einem Rattenschwanz.
Dieser Rattenschwanz ist ein steiles, schmales Grasstück welches zwischen zwei Schuttkegeln liegt. Ob dort das Gras so mager war, dass die Kühe nur die Grösse von Ratten erreichten oder ob das Viehtreiben dort so mühsam war, dass es sich anfühlte wie einen Rattenschwanz hinter sich herzuziehen, ist nicht überliefert.
Gross Tisch
Ob Tête-à-Tête oder Gruppendinner. Eine gute Beiz hat für alles Platz, ob Chili Tisch oder gross Tisch.
Die beiden Tische im Riemenstaldental bezeichnen jeweils zwei erhöht über einem Felskamm liegende relativ flache Bergwiesen, die ob der Topografie an Tische erinnern. Ob die Urne Sennen ihr Braunvieh einfach zum Stall hinausjagten oder anständig zu Tisch baten, ist nicht überliefert.
Tüüfels Häärdplatte
Arme Sünder kommen in die Hölle, wo sie in einem Topf langsam geschmort werden über der Tüüfels Häärdplatte.
Die Tüüfels Häärdplatte ist ein eiszeitlicher Findling, der von Wasser rinnen und Vertiefungen übersät ist. Eine Theorie besagt, dass dieser Stein zur Römerzeit für heidnische Rituale genutzt wurde, dies ist aber nicht belegt. Da die Tüüfels Häärdplatte heute nicht mehr in Betrieb ist, muss, wer einen warmen Znüni will, mit der nahen Feuerstelle vorliebnehmen.
Lang Schnee
Im Flachland bleiben die Winter meist Grün. Es gibt aber noch Orte, das liegt noch Lang Schnee.
Wer bei diesem Flurnamen auf eine ausgeklügelte Backstory hofft, wird herb enttäuscht. Der Name ist schlicht und einfach Programm. In diesem Felskessel am Surenenpass liegt der Schnee einfach öfters mal länger bis in den Frühling hinein.
Stutzberg
Wer sparsam lebt und gut investiert sitzt bald auf einem Stutzberg.
Ein “Stutz” ist wahlweise ein steiler Hang oder umgangssprachlich der Begriff für einen Schweizer Franken und auch als Familienname ist Stutz insbesondere im Aargau, Luzern und Zürich bekannt. Dieser Stutzberg ist vermutlich jedoch nach der Lage benannt und nicht nach den Vermögensverhältnissen der Anwohner.
In der Butzchammera
Manchmal muss auch auf der Landkarte ausgemistet werden. Entsprechendes Reinigungsmaterial ist vorrätig In der Butzchammera.
Die “Butzchammera” bei St. Antönien war ursprünglich ein Bergbaugebiet, es ist jedoch nicht bekannt was hier genau abgebaut wurde. Der Heilige Antonius von Padua ist der Schutzpatron der Bergleute und somit war die Kirche in St. Antönien ihm geweiht, was schlussendlich auch zur Namensgebung des Ortes führte. Die Etymologie hinter der “Butzchammera” ist aber leider nicht bekannt.
Gwürzwald
Die feinsten Kräuter wachsen im Gwürzwald.
Gerüchten zufolge bezogen jedoch die Appenzeller die geheime Kräutersalz für ihren Käse heimlich von hier. Dieser Flurname ist bereits im 15. Jahrhundert schriftlich belegt - Wobei dieses Gwürz ein grösseres Gebiet bezeichnet als nur den Wald. Ob das Gewürz tatsächlich von schmackhaften Kräutern stammt oder doch eher vom Ursprungswort “Gewurz” als (schalkhafte) Bezeichnung für ein überwuchertes, unzugängliches Gebiet, ist nicht bekannt.
I de Türe
Unerwarteter Besuch taucht unverhofft auf und steht dann einfach so i de Türe.
Die Herkunft dieser Türe ist nicht geklärt. Die aufgefaltete Felsformation legt nahe, dass es sich ursprünglich im “Türme” statt Türen gehandelt haben könnte welche einen Lautübergang erfahren haben. Eine Verbindung zu einem Felsdurchgang für Bergsteiger, im rätoromanischen “Porta” - also Türe/Tor - genannt ist an dieser Stelle unwahrscheinlich, ebenso die Vermutung, dass dort das Land “teuer” war.
Casanova
Im Bündnerland wohnt der beste Liebhaber der Welt! Gemeint ist natürlich: Casanova.
Die Herkunft des Namens dieses Weilers vor Schluein ist banal: Aus dem Rätoromanischen übersetzt heisst es schlicht und einfach “Neues Haus” oder “Neue Häuser”. Es liegt also nahe, dass dieser Weiler etwas später als der Rest von Schluein entstand - ob die Bewohner einen besonders libertinen Lebensstil haben ist jedoch nicht bekannt.
Chefi
Bleib anständig, oder sei wenigstens schneller als die Polizei. Sonst gibts eine Gratisübernachtung im Chefi.
Nach dem Klischee sind Käfige enge, dunkle und feuchte Räume. Dieser Käfig hier geht auf die despektierliche Bezeichnung des Hauses, dass hier im 18. Jahrhundert stand. Je nach Quelle war dies ein Bauernhaus eines Kleinbauern oder ein Haus für Heimarbeiter - sozusagen ein früher Wohnblock. Vermutlich handelt es sich bei der Heimarbeit um die vorläufer der Textilindustrie, also um Weben, Spinnen, Klöppeln oder ähnliches. Dadurch dass das Haus viele kleine Räume und Fenster hatte und die Bewohner durch die Heimarbeit selten heraus an die frische Luft kamen, kam es wohl zum Übernamen “Chefi”. die vorläufer der Textilindustrie, also um Weben, Spinnen, Klöppeln oder ähnliches.
Tschuggermatte
Betreiben Polizisten Kampfsport schicken sie sich gegenseitig auf die Tschuggermatte.
Tschugger steht laut dem Idiotikon nicht nur für Polizisten, sondern historisch auch für einen Trunkenbold oder seltener für ein kleines Tännlein. Jemanden “usetschuggere” hiess auch jemanden aus einer Beiz herauswerfen. Ob diese Matte hier früher ein Endlager für nach der Polizeistunde aufgegabelte Trunkenbolde war, oder ob es hier doch eher einmal ein Tannenwäldchen gab, ist nicht überliefert.
Löli
Einfältige Menschen bezeichnet man in der Schweiz oft liebevoll als Löli
Der Löli auf der Landkarte weist aber nicht etwa auf besonders einfältige Bewohner hin, sondern ist ein Diminutiv für ein kleines Waldstück - Früher auch Loo oder Loh genannt. Da bei diesem Löli die Bäume seit Jahren schon gefällt sind, ist, wer hier noch nach Brennholz sucht echt ein Löli.
Dummholz
Die blödesten Bäume wachsen in Dummholz
Ob dieses Waldstück besonders blöd zum Holzen war, ob es einem “Thum” gehörte oder ob dort einfach eine Baumschule für beschränkte Bäume war ist nicht bekannt. Vielleicht fand Max Dauthendey hier auch Inspiration für sein Gedicht: “Einst zerschlug mich die Einsamkeit wie dumm Holz…”
Schiena d'Asino
Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Im Tessin braucht es zum Glücklichsein etwas weniger, denn dort liegt das Glück auf dem Schiena d’Asino
Das Rifugio Schiena d’Asino (Rücken des Esels) liegt an einer alternativen Route am Gotthardpass oberhalb Airolo. Der Name bezieht sich entweder auf die Geländeform, welche dort einen Rücken bildet, oder darauf, dass dieser Säumerpfad nur mit Eseln begangen werden konnte und nicht mit der Postkutsche wie der Hauptpass.
Vorsatz
Will man im neuen Jahr hoch hinaus, fasst man sich zuerst mal einen guten Vorsatz
Die Deutung des Flurnamens ist denkbar einfach: dieser Hof wurde bewusst ausserhalb der Gemeinde angelegt also weit vor den Ort gesetzt. Eine Vermutung ist, dass dies aufgrund von Grenzstreitigkeiten mit der Nachbargemeinde Rechthalten geschah, da bei festlegung der definitiven Grenzverläufen oft das von den jeweiligen Bauern bearbeitete Land als Grenze festgelegt wurde.
Zwölfichrache
Manche feiern Silvester ruhig und besinnlich, andere lassen es am Zwölfichrache
Ein “Chrache” ist entweder eine Schlucht, ein felsiger Abhang oder ein Ort, der weit weg von der Zivilisation liegt und schwer zugänglich ist. Ob dieser Chrache so schwer zugänglich war, dass man erst um Mitternacht dort ankommen konnte oder ob der Name von woanders herkommt, ist nicht bekannt.
Ort der Besinnung
Wem der Familientrubel am Heiligen Abend zu viel wird, der verzieht sich besser an einen Ort der Besinnung
Die Autobahnkirche “Ort der Besinnung” ist die jüngste Wegkapelle entlang des alten Gotthardweges. Auch wenn der Weg heute eine Autobahn ist, so täte es dem einen oder anderen sicherlich gut, sich an diesem Ort der Ruhe und Besinnung kurz zurückzuziehen, wenn der Dauerstau vor der Röhre wieder einmal die Nerven strapaziert.
Tanndli
Wer einen stattlichen Christbaum in der Stube möchte, sucht am besten frühzeitig nach einem schönen Tanndli
Bei diesem Flur handelt es sich um eine kleine Lichtung, die von dichtem Wald umgeben ist. Somit kann angenommen werden, dass das namensgebende Tanndli und seine Nachbaren vor Jahren schon gefällt wurden. Ob daraus jedoch ein Christbäume oder eher Cheminéeholz wurde, ist nicht bekannt.
Chräbeli
Weihnachtsguetzli sind eine schöne Sache! Man freut sich über Brunsli, Mailänderli oder Zimtsterne. Die Geister scheiden sich jedoch beim Chräbeli
Die Herkunft dieses Hofnamens ist ungeklärt. “Chräbeli” kommt jedoch aus dem Indogermanischen und bedeutet sowas wie “kleiner Kram, kleines Zeug”. Ob dieser Hof so winzige Felder bewirtschaftet, dass nur kleinste Mengen abfallen, oder ob die Bewohner des Hofes bei Weihnachtsguetzli einen sehr spezifischen Geschmack haben, ist nicht überliefert.
Au Chili
Mexikanisches Essen gibt gute Laune. In einen zünftigen Burrito gehören nebst Bohnen und Guacamole natürlich Au Chili
Woher dieser Hof den Namen hat ist nicht ganz klar, Namenspate war aber eher das Land Chile, französisch für Chili, als das scharfe Gewürz. Ob aber die Bewohner des Hofes auch scharf auf scharfes Essen sind, ist nicht überliefert.
Schmutzli
Falls heute zwei bärtige Gesellen in eure Stube auftauchen, sind das nicht verwirrte Hipster, sondern natürlich der Samichlaus und sein Kollege Schmutzli
Über die Herkunft des Flurnamens ist leider nichts bekannt. Nordöstlich vom Schmutzli sind vor allem deutschen Flurnamen, während südwestlich französische Ortsnamen die Norm sind. Dieser Umstand könnte einen Hinweis darauf sein, dass der Schmutzli im Sommer seine Zeit damit verbringt den Röstigraben instand zu halten und nur im Winter in der Deutschschweiz unterwegs ist.
Türkei
Gut und günstig dem kalten Winterwetter entfliehen? Kein Problem mit einem Kurzurlaub in der Türkei
Der Flurname ist bereits 1832 belegt, die Herkunft ist jedoch unklar. Eine Theorie ist, dass hier Mais angebaut wurde, welcher früher in der Ostschweiz auch als “Türgge” bezeichnet wurde ihm Glauben, dass das exotische Korn aus der Türkei stamme. Im Liechtensteinischen ist dieser Begriff auch heute teilweise noch üblich. Die Türkei war damals sinnbildlich für das exotische, unbekannte und ferne Orte wo allerlei wunder- und sonderbares herkam. Diese Türkei ist aber auch zu Fuss vom Bahnhof Bischofszell gut erreichbar.
Vordemwald
Sollen wir diesem Dorf einen Namen geben? Welchem Dorf? Na dem Dorf Vordemwald
Als die Gemeinde Zofingen im 10. Jahrhundert stark wuchs, expandierten die Bauern in westlicher Richtung und gründeten mehrere kleine Weiler. Diese lose Siedlungen hiessen ursprünglich “Waldviertel”, dann “Wald” und seit dem 19. Jahrhundert “Vordemwald”. Tatsächlich liegt die Gemeinde von Zofingen aus betrachtet vor dem Boowald, ursprünglich einmal das grösste geschlossene Waldstück des Kanton Aargau.
Schneeschmelzi
Wunderschön liegt der Schnee heute bis ins Flachland. Geniesst es, es ist leider nicht von Dauer, schon übermorgen kommt die grosse Schneeschmelzi
Gleich sieben Schneeschmelzis sind in der Schweiz kartografiert. Typischerweise bezeichnen die Flurnamen eine exponierte Stelle im obersten Teil eines Hügels an der im Frühling der Schnee früh schmilzt und auf beiden Seiten des Hügels abfliesst.
Rund Eggen
Oxymorone sind sich selbst Widersprechende Begriffe, wie eine gerade Kurve, ein eisfreier Gletscher oder ein Rund Eggen
Die Schweizer Geografie kennt viele “Egg(en)” - häufig bezeichnen diese Bergrücken oder hervorstehende Kuppen. Manche sind kantig und scharf, diese ist wie der Name schon sagt eher sanft und rund.
Muhen
In einsamen kanadischen Nächten hört man einsame Wölfe heulen. Weniger wild ist es im Aargau. Hier hört man nachts höchstens einzelne Kühe Muhen
Der Ortsname Muhen hat den Ursprung entweder im alemannischen “Muochoheim” (Haus/Hof des Buochs) oder im Mülheim (Haus im “Muk” - alemannisch für Sumpf). Ob die Bewohner besonders laut singendes Vieh hielten, ist aber nicht überliefert, ein Einfluss auf den Flurnamen ist daher eher unwahrscheinlich
Fasnacht
Für die einen ist der Sankt Martin am 11. 11. der schönste Tag im Jahr. Beginnt heute doch die Fasnacht
Am 11.11. werden auch heute noch an vielen Orten Martinimärkte abgehalten, oft waren dies Märkte mit reichlichem Angebot an Lebensmitteln, die die Menschen für den Winter eindecken konnten. Hier traten oft auch Gaukler, Mimen und Musikanten auf, aus welchen sich die heutigen Fasnachtsbräuche der maskierten Guggenmusik entwickelten. Ob an diesem Landfleck ein solcher Fasnachtsmarkt abgehalten wurde, ist nicht überliefert.
Tüfels-Chilchli
Fromme Satanisten treffen sich wöchentlich zum gemeinsamen Blutopfer im Tüfels-Chilchi
Der Sage nach versammelten sich hier die Anhänger Luzifers als sich das Christentum im Glarnerland ausbreitete. Als der Beelzebub aber den Treueeid einforderte, barst um ihn herum der Fels und wer nicht flink genug war, wurde von den herabstürzenden Steinen erschlagen. Noch heute kann man die versteinerten Arme des Teufels sehen, die sich gegen die Felswand strecken und die Felsformation wie ein Kirchenschiff mit Turm aussehen lassen.
Geisterstein
Schaurig geht es zu und her an Halloween. Da wird sogar aus einem gewöhnlichen Findling ein Geisterstein
Der Geisterstein beschreibt sowohl eine Felsflanke als auch einen erratischen Block. Ob dieser markante Felsbrocken tatsächlich von Geisterhand an dieser Stelle platziert wurde oder ob es doch eher die Gletscher waren, die ihn hier abgelegt haben, bleibt der Fantasie des Wanderers überlassen.
Diebewald
Die Walliser Version des Sherwood Forest ist wohl der Diebewald
Das Waldstück in diesem abgelegenen und schwer zugänglichen Tal eignete sich früher wahrscheinlich ausgezeichnet als Zufluchtsort zwielichtiger Gestalten oder als Ort für allerlei gesetzlosem Treiben. Ob es rund um Visperterminen tatsächlich so wild zugegangen ist, ist leider nicht in der Kriminalstatistik überliefert.
Schnuderen
Die Pfnüselsaison ist in vollem Gange, Symptome sind Kopf- und Gliederschmerzen und vor allem das unappetitliche Schnuderen
Woher der Name kommt, ist nicht überliefert. Möglicherweise geht der Flurname auf die vielen Runsen und Trockenrinnen zurück die dem Wissberg bei Regen und in der Schneeschmelze eine laufende Nase verpassen.
Zeus
Die Schweizer Alpentäler gelten oft als Olymp des Tourismus, kein Wunder trifft man hier sogar Zeus
Die Herkunft des Flurnamens ist unbekannt, er beschreibt aber ein relativ grosses Gebiet um eine Voralp herum. Ob hier besonders viele Blitze einschlugen und man deshalb an den griechischen Göttervater dachte, oder ob der Senn hier öfters mal gezeuselt hat, ist nicht überliefert.
Fägfür
Versündige dich nicht beim Wandern! Sonst gibt es eine erzwungene Znünipause im Fägfür
Dieser Flurname dürfte sich tatsächlich auf das biblische Fegefeuer beziehen, wo die armen Sünder eine Zeit lang schmoren müssen bevor sie auf- oder absteigen dürfen. Vielleicht weil dort der Aufstieg zu den oberen Alpweiden am Horetube besonders steil ist, und die Sennen beim Alpaufzug so vorkam, als ob sie sich in der Vorhölle befänden, bevor es dann wieder weniger anstrengend wurde. Ob es für die reformierten Sennen einfacher wurde, nachdem für sie das Fegefeuer abgeschafft wurde, ist nicht überliefert.
Schnäggeloch
Wer alles hat was er will, aber nichts will was er hat, zügelt am besten ins Schnäggeloch
Das Kinderlied der “Hans im Schnäggeloch” kommt unschuldig daher, hat den Ursprung aber im Elsass welches in der Vergangenheit ein dauernder Zankapfel zwischen Frankreich und Deutschland war. Die pragmatischen Elsässer dienten dem jeweiligen Besatzer jeweils mehr oder weniger freiwillig aber oft ohne grossen Widerstand. Wie der Hans im Lied hatten die Elsässer den Ruf wankelmütig, opportunistisch aber auch eigensinnig zu sein.
Schuelmeisters Tandli
Statt eines Lehrerzimmers gibt es in der Baumschule ein Schuelmeisters Tandli
Ob es sich bei diesem Tanndli um ein besonders vorbildliches Gewächs handelte, oder ob es von einem übereifrigen Lehrmeister aus dem nahen Küttigen gepflanzt wurde, ist nicht bekannt. Tatsache ist aber, dass man hier den Baum vor lauter Wald nicht mehr sieht.
Verbotnigs Moos
Die einen beginnen das Wochenende mit einem Apero, andere rauchen lieber etwas Verbotnigs Moos
Eine mögliche Erklärung für den Flurnamen könnte die nahegelegene Ziegelei und die benachbarten Flure “Brandplatz” und “Ziegelwald” liefern. Vielleicht durfte dieses Waldstück nicht für die Ziegelproduktion genutzt werden und war deshalb eben verboten. Ob dies von Amtes wegen war, oder diese Stück ein so feuchtes Loch war, dass nur Moos gedieh welches sich nicht für die Ziegelproduktion eignete, ist nicht überliefert.
Bärechlaue
Mit manchen Kollegen kann man Pferde stehlen. Mit echten Freunden kann man sogar Bärechlaue
Ob hier besonders viele Bärenklaue wachsen oder ob dieser Abhang an der Sense in der Abendsonne an eine Bärentatze erinnert weiss wohl niemand so genau. Aber Gerüchten zufolge klingt das Schnarchen aus dem nahegelegenen Pfadiheim öfters mal nach einem Grizzlybären auf der Pirsch.
Le Pénis
Fressguet
Bon Appetit heisst auf Deutsch Fressguet
Ob auf dieser Weide die Rinder besonders gut genährt werden, oder ob es sich um eine besonders schmackhafte Wiese handelt, ist nicht bekannt. Es ist auch möglich, dass dies das Gut des “Fries” war. Ein Familienname, der im Rheintal seit dem 16. Jahrhundert als Grundbesitzer vermerkt ist, allerdings ist gerade dieses Gut nicht in den historischen Karten verzeichnet.
Le Pont qui branle
“Über sieben Brücken musst du gehen” - Besonders viel Mut braucht die Überquerung der Le Pont qui branle
Diese Holzbrücke bei Gruyères war tatsächlich lange für ihre wacklige Konstruktion bekannt, bis 1982 die Konstruktion mit Metallstreben verstärkt wurde.
Landschlacht
Aufgrund mangeldem Meeranstoss bevorzugt die Schweizer Marine statt einer Seeschlacht lieber eine Landschlacht
Trotz der martialischen Assoziation ist die Herkunft dieses Ortsnamen gänzlich unblutig. Bereits im 9. wurde der Ort am Bodensee als “Lanhasalahę” erwähnt, vermutlich als Bezeichnung für ein “Langes Hasel(-Gehölz)”. Im Laufe des 14. Jahrhundert wurde daraus ein “Langsla(c)ht” und nochmals 300 Jahre später hatte sich daraus dann das heutige “Landschlacht” entwickelt.
Hüenerfüdle
Echte Bodybuilder essen nur Pouletbrust ohne Haut. Wer eher auf Vollverwertung steht, brät sich auch das Hüenerfüdle
Wer sich diesen Flurnamen ausgedacht hat, lässt sich beim besten Willen nicht mehr eruieren. Ob es dereinst mal wilde Hühner in diesem hügeligen Gelände gab, und ob diese durch besonders prachtvolle Hinterteile auffielen, bleibt ein Rätsel.
Tot Ross
Politiker, Manager und Ewiggestrige lieben Ausritte auf dem Tot Ross
Über die Herkunft dieses Flurnamens ist nichts bekannt. Möglicherweise bezieht er sich auf die Form der nahegelegenen Felsformationen, oder aber einem Säumer lag hier einmal sein Pferd zusammen. Die Säumerei über den Gotthardpass war einst ein wichtiger Wirtschaftszweig und streng geregelt. So mussten Säumer für eine Lizenz zwingend ein Saumtier besitzen. Die Saumtiere durften zudem nicht auf Kredit gekauft werden, da sie sie als erstes Pfand für transportierte Ware galten.
Tubel
Die Band Baby Jail singt begeistert über eine mühselige Reise durch den Dschungel. Protagonist: Der Tubel
Der Flurname Rubel kommt von “Dubel” oder “Dübel”, altertümlich für einen zugeschnittenen Holzpflock wie er oft für den Zaunbau verwendet wird. Die Vermutung liegt nahe, dass hier ein Viehfang stand, der eine sumpfige Senke einhakte. Dieser bewahrte die Rinder davor, dass sie dasselbe Schicksal wie Baby Jails Rubel ereilte und sie weit fort von Zuhause im Dreck verschwanden.
Links der St. Urbanstrasse
Wie heisst dies Waldstück? Welches Waldstück? Na das Waldstück Links der St. Urbanstrasse
Warum dieser Wald einen solche deskriptiven Namen hat, ist nicht bekannt. Der Flurname lässt aber zumindest den Rückschluss zu, dass der Toponymist aus Langenthal stammt und evtl. nicht ganz so sattelfest in der Himmelsrichtungsbestimmung war.
Weggliwald
Auf den Baobab-Bäumen wächst Affenbrot, für Schweizer Affen wächst das Brot auf den Bäumen im Weggliwald
Der Weggliwald hat seinen Namen wohl vom nahen Weggli-Hof. Ob dort besonders schmackhafte Varianten des beliebten Schweizer Milchbrotes gebacken wird, ist nicht bekannt. Viel eher kommt der Name davon, dass der Hof ab der Kreuzung von zwei kleinen Wegen liegt. So gesehen führen viele Wegli zum Weggli.
Mies
Manche Flurnamen sind ja echt witzig, aber manchmal ist der Humor dahinter echt Mies
Der Ursprung des Namens dieser Gemeinde im Waadtland zu ermitteln ist echt schwierig. Möglicherweise hat sie ihren Namen vom altfranzösischen “mi” für “Mitte”, da der Ort in der Mitte zwischen Lyon und Genf liegt. Vielleicht aber auch vom lateinischen “Meta” für (Heu)Haufen oder “Misia” für “Mist” kommt. Klar ist aber, dass das alles nur miese Gerüchte und Vermutungen sind.
Le Gigot
Der schmackhafteste Teil des Lamms ist und bleibt Le Gigot
Ein Gigot - auf Deutsch ein Bein - ist eine Lammkeule, die mit Knoblauch, Rosmarin und Thymian gewürzt im Ofen gebraten wird. Eine Besonderheit der französischen Küche ist der Pilot Bitumen, bei der das Fleisch in flüssigem Asphalt gegart wird. Traditionell wird dieses Gericht beim Abschluss von grösseren öffentlichen Bauvorhaben serviert - es dürfte also ein rares Vergnügen sein, ein solches Gericht zu geniessen.
Hanfland
Im Schlaraffenland wird gefressen, für den nötigen Fressflash sorgt die Konsumation im Hanfland
Hanf, heute eher als Genussmittel mit zweifelhaftem Ruf, war bis Mitte des 19. Jahrhundert in der Schweiz ein wichtiger Rohstoff für die Textilindustrie sowie für die Seilerei. Entsprechend häufig findet man Hanfländer oder Hanfäcker auf der schweizerischen Landkarte. Nebst Hanf war Flachs der zweite wichtige Rohstoff für die Textilindustrie. Flachs ist anspruchsloser im Anbau, hat aber im Vergleich zu Hanf einen deutlich tieferen Faserertrag.
Todsünderain
Neid, Völlerei, Habgier, Wollust, Hochmut, Trägheit und Zorn - ein Wechselbad der Gefühle gibt’s beim Spaziergang am Todsünderain
Ein “Rain” ist entweder ein Abhang oder ein bracher Streifen der Kulturland begrenzt. Vielleicht war diese abschüssige Weide so gut vor Blicken geschützt, dass die Landbevölkerung hier ungestört ihre Sünden ausleben konnte. Möglich wäre auch, dass sich ein habgieriger Landwirt hier einfach ein Stück Land unter den Nagel gerissen hat, dies aber vor lauter Trägheit gar nicht bewirtet hat. Das erweckte den Neid und Zorn der umliegenden Bauern, die sich vor lauter Frust in der Wollust und Völlerei ergingen. Dieses öffentliche zur Schau stellen von Sünden darf durchaus auf einen gewissen Hochmut der Landbevölkerung schliessen lassen.
Glünggi
Laut Mani Matter gab es eines Abends Krach zwischen einem Löu, einem Sürmel, einem Blöden Siech und einem Glünggi
Ein Glünggi ist laut Idiotikon ein unordentlicher, liederlicher Mensch, ein Lump oder etwas schlaff und baumelnd Herunterhängendes. Ob es demnach Zufall ist, dass der Glünggi bei Siblingen an der Flanke des Galgenbergs zu finden ist?
Pain de Sucre
Manche Vorgesetzte führen mit Empathie, andere verwenden Peitsche und Pain de Suche
Der “Zuckerhut” von Cressier NE ist zwar etwas weniger markant als der in Rio de Janeiro, dafür ist er deutlich einfacher zu erreichen und das Gedränge durch den Touristenandrang hält sich auch in Grenzen.
Angst und Not
Seit mutig und arbeitsam oder fröne ein Leben in Angst und Not
Der Sage nach soll in Grüningen früher der Brauch geherrscht habe, dass zum Tode verurteilte Verbrecher zur nahegelegenen Richttanne geführt wurden. Dort durften die Verurteilten um die Gnade bitten um ihr Leben rennen zu dürfen. So wurden die armen Sünder ein kleiner Vorsprung gewährt bevor ihm die Richter zu Ross nachjagten. Erreichten die verurteilten ein bestimmter Hof zuerst waren sie frei, wurden sie eingeholt wurde das Urteil vollstreckt. So soll auf dem Hof des Öfteren der Hilfeschrei “Oh Hilf mir Herr in meiner Angst und Not!” zu hören gewesen sein, worauf der Hof diesen Namen erhielt.
Porphyr
Geht man mit Geologen wandern, werden Flurnamen zur Nebensache, statt klingende Namen heissen Gipfel nun “Schrattenkalk”, “Weisser Feldspat”, “Graugneis” oder “Porphyr”
Beim Porphyr ist der Name tatsächlich Programm. Ob hier statt eines Topografs ein Geologe den Namen ausgesucht hat, ist nicht bekannt. Porphyre sind vulkanische Gesteine, die Quarzeinschlüsse enthalten. Bei Bergsteigern ist insbesondere Quarzporphyr beliebt, da er aufgrund der groben Strukturen sehr griffig ist und sich gut klettern lässt.
Misthufen
An manch Alpenkamm findet man Strahler die nach Bergkristallen suchen. Weniger appetitlich ist das Strahlen am Misthufen
Auf der Dufourkarte wurde der Berg noch als “Miststock” erfasst, 1923 wurde er dann auf Misthaufen umbenannt und ab 1950 in Mundart als Misthufen geführt. Tatsächlich erinnert die Form dieses Gipfels an einen überdimensionalen Kuhfladen.
Delphin
Im Hallwilersee wurde schon manch Getier gesichtet, man munkelt dort lebe sogar ein Delphin
Der Flurname kommt vermutlich vom Gasthof Delphin, welcher dort seit 1886 erstmals erfasst wurde. Im selben Jahr wurde im nahen Lenzburg auch die Hero Konservendosenfabrik eröffnet, ob es deshalb im Delphin nur Dosenravioli gab, ist nicht bekannt.
Polentablätz
Eine vegetarische Alternative zum beliebten Schweinesteak ist ein ordentlicher Polentablätz
Die Herkunft des Namens ist unbekannt. Möglicherweise wurde dort das Wildheuen von Tessiner Gastarbeitern erledigt oder es wurde dort tatsächlich Polenta angebaut. Letzteres ist gar nicht so unwahrscheinlich, da Polenta erst ab dem 16. Jahrhundert mit Mais gekocht wurde. Vorher wurde dafür Hirse verwendet, welche auch in höheren Lagen wächst.
Rotzloch
Wer oft und intensiv in der Nase bohrt, betreibt sozusagen Speläologie im Rotzloch
Der Flurname hat sein Name nicht, weil dort besonders viele verschnupfte Nidwaldner wohnen, sondern vom lateinischen “Rocca” für Fels oder Felsbrocken und ist bereits im 16. Jahrhundert erwähnt. Ob der Name vom felsigen Tobel in der Nähe kommt, oder vom nahen Bergwerk in dem Gips und Zement abgebaut worden ist nicht geklärt.
Mittwucheloch
Wer sich zur Hälfte der Woche, ob dem noch fernen Wochenende müde und schlapp fühlt, befindet sich womöglich im Mittwucheloch
Die Herkunft des Flurnamen ist unbekannt und auch warum ausgerechnet das Mittwochsloch ein Flurname bekam, während die Montagshölle und die Freitagsbrücke nirgendwo zu finden sind.
Fotzenacker
Wer ein Outdoor-Bordell betreibt, hat sozusagen ein Fotzenacker
Tatsächlich ist die Herkunft des Flurnamens weit weniger anrüchig als angenommen. Der Name kommt vermutlich von Fötzel also kleinen Schnippsel oder von Gefotz, dem Abfall der beim Hecheln - also beim groben Kämmen - von Hanf oder Flachs anfällt und nicht verwertbar ist. Möglicherweise war dieser Boden so ertragsarm, dass kein verwertbarer Ertrag erzielt werden konnte und eben nur Gefotz wuchs.
Langwile
Heute ist hier nichts los, es herrscht die Langwile
Entgegen dem Namen dürfte es hier dank der prächtigen Aussicht auf den Vierwaldstättersee und die umliegenden Berge nicht allzu langweilig sein. Der Flurname kommt eher vom “langen Weiler” her. Tatsächlich ist das Bauerngut erstmals um 1662 als einem Peter Kittel gehörend als “min Langwÿlen” erwähnt.
Quelle: https://search.ortsnamen.ch/de/record/52006200/
Wildi Site
Die Besteigung des Schlossbergs bei Boltigen gilt eher als zahmer Spaziergang, dabei hat dieser Hügel durchaus seine Wildi Site
Warum diese Seite der Schlossberg besonders wild sein soll, lässt sich leider beim besten Willen nicht eruieren. Möglicherweise musste man in diesem Steilen Gelände die Sense besonders wild schwingen, um das Gras zu mähen.
Bschissnigi Lücke
Beim Occassionspuzzlekauf im Brockenhaus heisst es nachzählen, sonst ärgert man sich am Schluss beim Gesamtwerk über eine Bschissnigi Lücke
Ob es hier ursprünglich um eine abschüssige Lücke ging, die im Laufe der Zeit einen Lautübergang erfahren hat oder ob dieser feuchte Graben echt so widerlich ist, lässt sich heute nicht mehr eruieren. Es ist aber auch egal, denn die Lücke ist nun mal da und besonders anmächelig ist sie auch nicht.
Stubenchlaus
Bist du eine Outdoorsusi oder eher ein Stubenchlaus
Der Flurname Stubenchlaus geht entweder auf das “Stübchen des Klaus” zurück, welches evtl. mit der nahegelegenen Kapelle St. Niklaus in Verbindung steht. Oder es handelt sich bei den nahegelegenen Rebbergen um die Sonnenstube des unterländer Städtchens Bülach welches vom Winzer Klaus bewirtet wurde.
Baumhüsli
Was will ich mit einer fetten Villa am Strand? Ich mach mirs lieber gemütlich im Wald in meinem Baumhüsli
Ob dieser Hof seinene Namen von den vielen umgebenden Linden hat oder ob er wie ein Baumhaus oben auf den bewaldeten Hügel steht, ist nicht bekannt. Die Zimmermanskunst an diesem klassischen Berner Bauernhaus ist aber dennoch beindruckend.
Vorder Berg
Wie kommt man am einfachsten auf die Saashörner? Durchs Gerental und dann links abbiegen beim Vorder Berg
Viele Flurnamen zeugen von eine interessanten Geschichten oder spannenden Sagen. Andere sind einfach nur fantasielos, wie der Vorder Berg. Ob die Gommer bei der Benennung des Vorder Bergs einfach keine Lust mehr hatten, oder ob sie sich einfach nicht auf einen Gescheiten Namen für den Gipfel einigen konnten, ist nicht bekannt.
Füdlechöpf
Unflätige und blöde Menschen bezeichnet der Glarner gemeinhin als Füdlechöpf
Lange waren diese Felsköpfe bei Schwanden im Glarus nur als Füdlechöpf bekannt, im 2014 wurde tauchten sie dann plötzlich als doppelbenennung “Füdlechöpf Schwirrunsköpfe” auf, worauf sie im 2019 als “Füdlechöpf Schwirruus-Chöpf” eine dialekt-Schreibweise erhielten. Spannend dabei ist, dass die lokale Bevölkerung den Namen Schwirruus-Chöpf nicht nicht verwendet, sondern nach wie vor von den Füdlechöpf spricht.
Pfütze
Nach dem Regen, scheint die Sonne - Was bleibt ist nur eine Pfütze
Diese Pfütze bei Wiesholz scheint wahrlich epische Ausmasse angeommen zu haben, dass sie sogar auf der Landeskarte verzeichnet ist. Wer mehr über die Spannende Welt der Wasserlachen erfahren möchte, dem sei das Buch Die Wunderwelt der Pfützen aus dem oekom-Verlag empfohlen.
Ueli
Das Schweizer Äquivalent zu Goethes Bildungsroman “Wilhelm Meisters Lehrjahre” ist natürlich der berühmte Knecht Ueli
Die Vermutung dass “Ueli” einfach die Verniedlichung von “Ulrich” ist, ist nur teilweise richtig, denn die Mehrheit der Uelis wurde auch tatsächlich auf diesen Namen getauft. In den Jahren 1984 & 1986 erreichte die Ueli-Manie den Höhepunkt, als in der Schweiz je 51 Uelis geboren wurden.
Rösti
Den Röstigraben sucht man auf der Landkarte vergeblich, aber zumindest findet man die Rösti
Diese Rösti kommt aber nicht vom schmackhaften Kartoffelgericht, sondern “rööstig” bezeichnete ein trockenes, oft steiles, Stück Kulturland. Nicht von der Hand zu weisen ist aber dennoch, dass alle Röstis auf der Landkarte auf der selben Seite des Röstigrabens liegen.
Chrummi Jurte
Stellt sich der zentralasiatische Nomade beim Wohnungsbau ungeschickt an, hat er fortan e Chrummi Jurte
Eine Jurte oder häufiger Juchert(e) bzw. Jucharte war ein in der Schweiz gebräuchliches Flächenmass. Eine Juchert war die Fläche, welche an einem Tag bearbeitet werden konnte, somit waren die Jucherten im Flachland deutlich grösser als im hügeligen Gelände. 1835 war dann mit der Einführung des metrischen System schluss mit diesem Wildwuchs und die Jucherten wurden auf ca. 36 Ha definiert, wobei das natürlich von Kanton zu Kanton unterschiedlich ist.
I Abrahams Schoss
Fühlt man sich geborgen vor Unheil ist man sicher wie in I Abrahams Schoss
Nach dem biblischen Gleichnis wir der reiche Gierschlund in die Hölle verdammt, während der arme aber fromme Lazarus von Abraham in seinem Schoss in den Himmel getragen wird. Die Benennung dieses Gehöfts ausserhalb Steffisburg sollte diesem vermutlich Glück und Segen bringen, damit es von jeglichem Unheil verschont bleibe - Eben sicher wie in Abrahams Schoss sei.
Chatz u Mus
Manche Schelme fasst die Polizei im nu, andere spielen mit den Uniformierten lange Chatz u Mus
Der Name dieses Berges kommt von den beiden markanten Felsköpfen die auf dem Gipfel aufragen. Welcher genau die Katze und welcher die Maus ist, ist aber nicht abschliessend geklärt. Spannend in diesem Fall ist auch, dass die Chatz u Mus immer im Dialekt auf der Karte aufgeführt waren. Zwischen den 60er und 80er Jahren wurden viele Flurnamen “Verschriftdeutscht” was aber seit den 2000er Jahren wieder rückgängig gemacht wirdm damit die Namen im Dialekt als Kulturgut erhalten bleiben.
Bööggengraben
Nachdem der Böögg am gestrigen Zürcher Sechseläuten nicht wie geplant verbrannt wurde, erfolgt nun die fachgerechte Entsorgung in der eigens dafür eingerichteten Spezialdeponie Bööggengraben
Ob in dieser Grube die Fasnachtsböögge aus Luzern und Basel ebenfalls entsorgt werden dürfen, ist im “interkantonalen Reglement für kulturell signifikante Abfallbewirschaftung” geregelt. Kopien des Dokuments können für einen Fünfliber beim Bundesamt für Kultur, Abteilung Kulturerbe, Büro 13a bezogen werden.
Vogeltöti
Wer wissen will, wie aus Geflügel Chicken Nuggets werden, dem empfehlen wir ein Spaziergang in die Vogeltöti
Die Herkunft des Namens Vogeltöti ist nicht ganz klar. Die Swisscom bestreitet jegliche Gerüchte, dass die Sendeleistung der Antenne auf dem nahegelegenen Geissbüel auf “Poulet Optigal” eingestellt sei.
Busen
Sex sells! Sogar swisstopo bewirbt seine Landkarten mit gezielten Platzierung von Busen
Busen sind in der Geografie nicht nur ein beliebtes Werbemittel, sondern auch ein beliebtes Ortsnamenmotiv. Ob finnischer Meerbusen, die französchie Ile de Seins oder die deutsche Ortschaft Busenberg, Busen scheinen bei den Geographen weltweit beliebt zu sein.
Dräckloch
Nestléwald
Die Jagdaussichten für Schoggiosterhasen sind am besten im Nestléwald
Gerüchte besagen, dass der bekannte Nahrungsmittelkonzern hier Baumsponsoring betreibt um die CO2 Bilanz seiner Schoggi zu verbessern und statt heimischer Rottannen heimlich Kakaobäume anpflanzt.
Chüemörder
Bist du Vegetarier, Veganer oder doch eher ein Chüemörder?
Dieses steile Tobel am Rande einer Kuhweide dürfte wohl dem einen oder anderen Rindvieh zum Verhängnis geworden sein. Für den Metzger in Schafhausen im Emmental dürfte das sprichwörtlich ein gefundenes Fressen gewesen sein.
Hasenguetnacht
Ich wohne so weit ausserhalb, hier sagen sich sogar Fuchs und Hasenguetnacht
Das Gehöft wurde bereits ab ca. 1850 Kartografisch erfasst, der Hofname “Hasenguetnacht” taucht aber erst 1888 auf den Kartenblättern auf. Tatsächlich liegt dieser Hof sehr abgelegen am südlichen Ende vom Walchwilerberg und der ironische Bezug auf das Sprichwort “Dort wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen” als Namensherkunft liegt nahe.
Langfingerlis
Jeder Kanton hat so mit seinen Klischees zu kämpfen. Den Thugauern sagt man zum Beispiel nach, sie seien Langfingerlis
Es gibt mehrere Theorien weshalb die Thurgauer diesen nicht gerade schmeichelhaften Übernamen bekamen. Ein Erklärungsverscuh ist, dass die Thurgauischen Reisläufer besonders gern geplündert haben. Eine andere Theorie ist, dass die eiggenössischen Landvögte im Thurgau ihr Amt kaufen mussten und das durch den Griff in die Tasche der Thurgauer Bürger amortisiert haben.
Aula
Waldkindergarten gibts an vielen Orten, im Centovalli geht man einen Schritt weiter und hat eine alpine Aula
Woher der Name, der auf Deutsch “Klassenzimmer” bedeutet, kommt, ist nicht bekannt. Es ist unwahrscheinlich, dass dort einmal eine (Baum-)Schule war. Allerdings steht auf der Lichtung auf dem Gipfel eine Schaukel, demnach haldelt es sich wohl eher um einen Pausenplatz.
Perlen
Das Internet ist ein Misthaufen an Informationen, wer weiss wo schauen findet aber auch kleine Schätze und Perlen
Dieser Ortsteil von Buchrain liegt tatsächlich wie eine Perle in der Reuss. Der Name leitet sich aber von den Höfen Unter- und Oberbärlen ab, woher diese wiederum ihren Namen haben, ist nicht bekannt.
Wüste Gohl
Echte Abenteurer fahren mit dem Motorrad durch die Wüste Gobi. Wers etwas weniger streng haben will, fährt mit dem Velo in die Wüste Gohl
Das Toponym “Gohl” ist in der Schweiz als Teil eines Flurnamens weit verbreitet. Es bezeichnet eine ertragsarme, schlecht bebaubare Gegenden. im Allemannischen wurden feuchte Gräben und senken oft als Göhle oder Gohle bezeichnet. Dieser Gohl scheint besonders ekelhaft zu sein, dass er noch den Zusatz “Wüst” erhalten hat.
Öl
Die Schweiz ist nicht gerade bekannt für reichhaltige Bodenschätze, dabei findet man hier sogar Öl
Ob dort Pflanzen zur Ölgewinnung wie Raps, Lein oder Nüsse angebaut wurden oder ob dort früher eine Ölpresse stand, ist nicht bekannt. Es ist aber unwahrscheinlich, dass hier Erdöl gefunden wurde, sonst hätten die Schweizer sicher schon längst eine eigene OPEC gegründet und die Amerikaner hätten die Schweiz schon längst demokratisiert.
5 Minuten Höhle
In manchen Grotten kann man tagelang umherirren. Nicht so in der 5 Minuten-Höhle
Diese künstliche Sandsteinhöhle wurde 1837 von den Bierbrauern in Stein am Rhein gegraben, um das Bier in Eis gekühlt zu lagern. Entweder dauerte das Durchkriechen der Höhle ca. 5 Minuten oder aber nach 5 Minuten froren die Brauer derart an die Finger dass die Arbeit erledigt sein musste.
Rota Grind
Zu viel Wutbürgertum ist schlecht für den Blutdruck und gibt einen Rota Grind
Mit etwas Fantasie kann man tatsächlich etwas rötliches im Gestein dieses Felsvorsprungs erkennen. Die Bezeichnung Grind kommt entweder von der Bezeichnung für eien Kopf oder aus dem Rätoromanischen “Gruogn” für Rüssel oder Schnauze. Beides passt gut zu diesem Felsvorsprung, der wie eine Nase in die Landschaft ragt.
Fehlistutz
Ein beliebtes Argument der Politiker um nicht in Infrastruktur zu investieren ist es Fehlistutz
Stutz ist nicht nur umgangsprache für Geld, sondern auch eine weit verbreitete Bezeichnung für (steile) Hügel. Das “Fehli” kommt verutlich von “fallend” und bezeichnet einen flacheren Unterbruch oder einschnitt im Anstieg auf den entsprechenden Stutz. Zum Glück hat in Guggisberg der Stutz nicht gefehlt und auf dem Fehlistutz steht heute eine Replik eines Keltenhauses, welches echt sehenswert ist.
https://keltenhaus.ch/
Hinder Moskau
Wo endete Napoleons Russlandfeldzug? Hinder Moskau
In Ramsen findet man nicht nur Moskau, sondern auch Petersburg und Warschau. Der Ursprung davon ist Peter Neidhard, der 1822 Vizegemeindepräsident war. Dieser liess sich ein stattliches Haus bauen, welches bald als “Petersburg” bekannt wurde. Diesen Scherz zog ein Bauer weiter und seinen 1852 erbauten Hof nannte er “Moskau”. Später kam dann noch die Häuser Warschau und Krim dazu, die aber nicht mehr existieren.
Mehr dazu gibts beim SRF: https://www.srf.ch/audio/schwiiz-und-duetlich/petersburg-moskau-warschau-im-kanton-schaffhausen?id=12431195
Hafeteckel
Laut dem Klischee dreht es sich bei Beziehungskrisen des öfteren mal um die Verantwrotlichkeit bezüglich des Runterklappen des Hafeteckel
Etymologisch gesehen bezeichnet der “Hafendeckel” den Verschluss eines Gefässes oder Aborts. Als Toponym ist die Herkunft nicht ganz geklärt, die Vermutung liegt nahe, dass es sich um ein Geländestück das an eben einen solchen Deckel erinnert.
Zorn
Immer schön Aufpassen im Geographieunterricht, sonst trifft euch des Lehrers Zorn
Woher der Namen Zorn kommt ist ungeklärt, eine Deutung ist, dass sicher der Flurname auf den Übernamen des Besitzers zurückzuführen ist. Erstmalig erwähnt ist der Hof im Jahr 1634 wo er im Besitz des “Zorn” aufgeführt ist.
Nackthof
Ferien auf dem Bauernhof auch für Nudisten? Kein Problem auf dem Nackthof
Der Nackthof ist weit herum für nachhaltigen Qualitätskompost bekannt. Gerüchten zufolge hat der Bauer seine Kleider 1994 aus Versehen gleich mitkompostiert, worauf der Nackthof seinen jetzigen Namen erhalten hat. Das mit den Kleidern ist zwar gelogen, aber immerhin eine gute Geschichte.
Prosecco
Gummimanndli
An Wanderwegen findet man oft ein Steinmanndli als Wegmarkierung. Wo akute Kollisionsgefahr durhc Biker besteht, ersetzt man diese mit einem Gummimanndli
Das Grundwort “Gummen” ist im Alpenraum weit verbreitet und bezieht sich meist runde Taleinschnitte. Das Wort geht auf das Gallisch-Keltische “cumbâ” für Mulde zurück, aus welchem sich das Französische “combe” und das Italienische “comba” entwickelt haben. Das “Manndli” bezieht sich vermutlich tatsächlich auf kleine Steinhaufen bzw. Felsblöcke welche erosionsbedingt im Hang liegen.
Unter keine Angabe
Wo findet man die Adresse von Geheimagenten im Telefonbuch? Unter keine Angabe
Man munkelt, dass man wenn man genug zahlt, als Schutz vor Telefonspam nicht nur ein Stern neben seine Telefonnummer kriegt, sondern seine Adresse gleich von der Landkarte tilgen lassen kann. Vermutlich wurde hier bei der Erneurung der Basisdaten von Swisstopo eine Referenz auf das nahe “Untere Pfaffenmoss” nur teilweise gelöscht. Vielleicht wohnt dort auch XKCDs Bobby Tables.
Chinesische Mauer
Laut einer urbanen Legende sieht man vom Mond mit blossem Auge sogar die Chinesische Mauer
Die Chinesische Mauer oberhalb Saas Fee ist aber mit ihren 600m und 350 Meter Höhendifferenz ein eindrückliches Bauwerk. Erstmals erwähnt wurde sie im späten 18. Jahrhundert, vermutlich wurde die Mauer als Trennung zwischen zwei Alpweiden errichtet. Heute ist sie ein Teil der Ortsgrenze zwischen Saas Fee und Saas Balen. Die paar Steinchen lassen sich aus 400’000km Entfernung wohl nicht mal mit einem Teleskop erkennen.
Notsvorschis
Wer an Verstopfung leidet hat die Notsvorschis
Vorschis ist Senslerdeutsch für Vorsäss (in der Ostschweiz oft auch Maiensäss) und ist ein Begriff aus der drei-Stufen-Alpwirtschaft. Die Vorsässe waren gerodete Flächen auf halbem Weg zwischen Talboden und dne (hoch-) Alpen. Im Frühling wurden die Tiere auf die Vorsässe getrieben, wo sie weideten bis sie im Sommer weiter auf die Alpen getrieben wurden. Während die Alpen oft nur von Sennen bewirschaftet wurden, waren die Vorsässe oft auch von Familien bewohnt.
I de Schuel
Die Weihnachtsferien sind um, endlich sind die Kinder wieder i de Schuel
Der Flurname “i de Schuel” bei Raperswilen (nicht zu verwechseln mit dem St. Galler Rapperswil) bezieht sich tatsächlich auf eine Schule, welches 1904 das erste mal kartografisch erfasst wurde. Der Flurnamen “i de Schuel” taucht aber erst 2014 offziell auf den Kartenblättern auf. Die toponymischen Richtlinen von swisstopo geben vor, welche Flurnamen in welcher Schreibweise auf den Kartenblättern erscheinen sollen.
Luegisland
Was sagte der Wikinger Ingólfur Arnarson als er nördlich von Britannien eine weitere grosse Insel entdeckte? - Luegisland
Der Flurnamen “Luegisland” bezeichnet oft Orte mit schöner Aussicht. Auch häufig sind Türme mit dem Namen Luegisland anzutreffen - Insebsondere bei Orten mit mächtigen Stadtmauern. Man könnte auch sagen Luegisland sei die bodenständig, schweizerdeutsche Variante von “Bellevue”.
St. Silvester
Kommt gut ins neue Jahr und geniesst den heutigen Silvester
Der Silvester geht auf den falschen Papst Silvester I. zurück. Silvester war eigentlich nur Bischof im 4. Jahrhundert, aber durch eine gefälschte Urkunde aus dem 9. Jahrhundert wurde er zum Papst erhoben, was bis heute nicht korrigiert wurde. Was das aber mit dem Jahresende zu tun hat, ist nicht ganz klar.
Wienacht
Winter
Gross-Schiffli
Im Gegensatz zur Titanic hat die Schweiz ein garantiert unsinkbares Gross-Schiffli
Das Gross-Schiffli dürfte zwar keinen Geschwindigkeitsrekord aufstellen, aber in Sachen Verdrängung und Dienstjahre dürfte es vorne mit dabei sein.
Seichberg
Die Eidgenössische Vereinigung der Wildpinkler trifft sich jährlich am Blasisustag zur Generalversammlung auf dem Seichberg
Der Seichberg ist ein eher unscheinbarer Hügel im Schatten der Chäserugg. Ob der Hügel den Namen ob den vielen Karstquellen, welche den Hügel “seichen” lassen, hat oder ob es hier besonders viel schifft ist nicht überliefert. Fakt ist jedoch, dass im Kanton St. Gallen Wildpinkeln mit einer Busse von 60 Franken geahndet wird.
Knoblauch
“Chli Stinke muess es” - Wem es nicht genug Stinkt der verfeinert sein Fondue zusättzlich mit ordentlich Knoblauch
Der Knoblauchhof bei Olten ist bereits um 1327 erwähnt und kommt wie der Familiennamen Knoblauch vermutlich daher, dass auf dem Hof Knoblauch angebaut oder gehandelt wurde. Heute ist der Bauernhof einer Überbauung gewichen, mit etwas Fantasie erinnern die Grundrisse der Häuser abe immer noch an die Knoblauchzwiebeln.
Samichlauswald
“Samichlaus wo chunsch du her?” - Ja schau halt auf der Karte, denn offensichtlich kommen die beiden bärtigen Gesellen aus dem Samichlauswald
Der Samichlauswald taucht im erstmals im 19. Jahrhundert auf einer Karte auf, damals jedoch noch als “St. Niklaus”. Aber offenbar erteilte die Gemeinde Weisstannen dem Schutzpatron der Kinder keine Baubewilligung, denn von seiner sagenumwobenen Hütte in der der Samichlaus das ganze Jahr Guetzli backt und Mandarindli züchtet ist im Samichlauswald nichts zu sehen.
Fröschgüllenallmend
Wem normale Jauche zu wenig Pfupf zum düngen hat kriegt ein wahres Zaubermittel auf der Fröschgüllenallmend
Eine Gülle ist ein Alemanisches Wort für eine Pfütze, der Zusammenhang mit dem Mistdüngen ist erst später entstanden. Allmenden sind Gemeindeland, das von allen genutzt werden darf - in diesem Fall ist die Nutzung auch explizt für Frösche erlaubt.
Als Erfinder des gezielten Mistdüngens gilt der Schweizer Bauer Kleinjogg, der Ende des 18. Jahrhuderts seine Äcker bei Katzenrüti mit modernen, stinkenden Güllen dekorierte.
Glacier de Merderé
Rhonegletscher, Aletschgletscher, Morteratsch - Namen wir mit wunderbaren Bergbildern assozieren. Etwas anrüchiger ist die Assoziation beim Glacier de Merderé
Der Glacier de Merderé ist eine Sackgasse beim abstieg des Pointe de la Vousson, vermutlich kommt der Name davon, dass der naive Bergsteiger das erst am unteren Ende merkt und sich dann sagt, dass er nun “diesen beschissenen Gletscher” wieder hoch muss.
Holzweg
Wer eine Sache völlig verkehrt anpackt befindet sich sprichwörtlich auf dem Holzweg
Die Redewendung “Auf dem Holzweg sein” ist bereits im 15. Jahrhundert in einer Kirchenpredigt belegt. Holzwege sind auch tatsächlich Wege welche “ins nichts” führen, da sie nur angelegt werden um geschlagenes Holz aus dem Wald zu transportieren.
Höll
Immer schön fromm bleiben und fleissig beichten, sonst gehts ab in die Höll
Dante beschreibt in seiner Göttlichen Komödie eine Reise durch die neun Zirkel der Hölle. Ungleich strenger wird es für Sünder in der Schweiz - Satte 48 Höllen sind in der Schweiz zu finden. Ob alle so furchtbare Plätze sind wie Dante sie beschreibt ist aber zu bezweifeln.
Schneechaste
Viele Skiorte setzen auf künstliche Beschneiung mit Schneekanonen, andere lagern das weisse Glück über den Sommer im Schneechaste
Der Weiler Schneekasten liegt wie in einem Kasten eingeschlossen zwischen drei Hügeln. Die Vermutung liegt nahe, dass dort wegen den topologischen Gegebenheiten der Schnee im Frühling besonders lange liegen bleibt.
Neu York
Internationals flair made im Zürcher Oberland? Findet man in Neu York
Das Zürcher Siedlungsnamensbuch weiss mehr zum Big Apple bei Rüti: Als es ab der Mitte des 19. Jh. eine starke Auswanderungwelle der Schweizer Bevölkerung nach Nordamerika gab, soll ein Bauer seinem Sohn einen Hof unter der Bedingung gebaut haben, dass er hier bleibe. Dieser taufte den Hof entsprechend seines gewünschten Auswanderungsziels
Nasenkönig
Eine kurzweilige Lektüre von Joachim Ringelnatz ist der Nasenkönig
Der Solothurner Nasenkönig ist seit 1825 schriftlich belegt, allerdings war es damals noch ein “nasser Könnig”. Vielleicht nahm dort einmal ein edler Regent ein unfreiwilliges Bad in einer Pfütze. Das Buch “Der Nasenkönig” von Ringelnatz exisitiert übrigens tatsächlich und ist ob seinen skurrilen Geschichten sehr zu empfehlen.
Afrika
Die Tage werden kürzer, das Wetter unfreundlicher, da zieht es manche in wärmere Regionen. Wie wärs mit einer Safari in Afrika?
Wer gut schaut sieht vielleicht auch die “Big Five” der Schweizer Freizeitkultur: Den Biker, Den Jogger, Den Rentner, Den Hündeler und den scheusten von allen, den Geocacher.
Chabisland
Wer nach dem Gezeche im Schlaraffenland eine Entschlackungskur braucht, dem empfehlen wir einen Besuch im Chabisland.
Bereits in der Antike waren Kohlgewächse als Heilmittel gegen einen ordentlichen Kater bekannt. In Nordeuropa gehörte Kohl - insbesondere im Winter - lange zu den Grundnahrungsmitteln, da er sich gut lagern lässt und kurzzeitig auch Bodenfrost übersteht. Die Vermutung liegt nahe, dass das Zaubergemüse im Chabisland besonders gut wuchs.
Pfudidätschbach
Unartigen Kindern droht man in Vorarlberg mit einem Spaziergang an den Pfudidätschbach.
Auch die Österreicher können skurrile Flurnamen, wie der Pfudidätschbach beweist. Die Informationen zur Namensherkunftdes Bachs sind sehr spährlich. Tätsch wird im Allemannischen teilweise für grauen Lehm verwendet. Pfudi könnte sich von Pfütze ableiten. So wäre der Pfudidätschbach ein Bach, der sich durch kleine Teiche voll grauen Lehm springt. Das ist aber alles Spekulation.
Chatzenstrich
Wer seinen Rassenbüsi gegen Geld zum Decken anbietet, betreibt sozusagen einen Chatzenstrich.
Das digitale Wörterbuch der Deutschen Sprache weist dem Wort Strich die Bedeutung von langezogenes Strassen- oder Geländestück, teilweise in der Schweiz auch auch als “Strick” geschriben. So bezeichneten die Chatzenstriche und Katzensticke in der Schweiz dünne Wege in steilem Gelände, die einem die behändigkeit einer Katze abverlangten, wollte man nicht den hang herunterfallen.
Edelstei
Früher meinte manch einer das Geld liege auf der Strasse, heute liegen dort inflationsbedingt sogar Edelstei.
Es ist eher unwahrscheinlich dass hier Kristalle gefunden wurden, aber wer weiss welche Baumaterialen dort bei der neuen Überbauung zum Einsatz kamen. Hoffen wir mal, dass die Mietpreise nicht in Karat angegeben werden.
Schlitten
Ich würde heute ja gerne etwas gescheites sagen. Aber ich heb gschider de Schlitten.
Laut Luzerner Namenbuch bezeichnet das Toponym “(Im) Schlitten” meist trockene Bachrunsen oder bewaldete Tobel. Eine vermutung davon ist, dass dort früher waren auf Schlitten transportiert wurden. Dabei kamen die Schlitten aufgrund der unwegsamkeit und der Steilheit des Geländes sowohl im Winter als auch im Sommer zum Einsatz.
Wässerig
Manche vergleichen ja die Emmentaler Käsesuppe mit Fribourger Fondue und finden dann ersteres Gericht sei im Vergleich doch eher Wässerig.
Der Flurname “Wässerig” ist in der Schweiz 41 mal registriert insbesondere in der Innerschweiz mit einigen Nennungen im Berner und Solothurner Mittelland. Typischerweise bezeichnen sie feuchte, sumpfige Stellen nahe an Gewässern oder aber Stellen an denen früher Bewässerungsgräben entlang führten.
Chupferhammer
Will man ein wertvolles Werkstück nicht unnötig verbeulen verwendet man besser den weichen Chupferhammer.
In diesem Tobel am Gonzenbach ist bereits seit dem 16. Jahrhundert ein Wasserbetriebenes Hammerwerk belegt. Dort wurden Kupferbarren zu Blechen breigeschlagen, welche dann vorzugsweise in Lütisburg zu Kesseln und Pfannen weiterverarbeitet wurden.
Schisstal
Die Schweiz ist berühmt für ihre schönen Täler, aber dieses hier ist ein echtes Schisstal.
Die Deutung dieses Flurnamens ist denkbar einfach. Es handelt sich um einen felsigen, unzugänglichen Geländeeinschnitt in dem nichts gescheites wächst und man nicht einmal Wildheuen kann. Eine echte Platzverschwendung also.
Schlangen
Die Alpen sind Lebensraum für viel Getier, man findet dort sogar Schlangen.
Bisher wurden sieben Schlangenarten in den Alpen nachgewiesen, wobei die Kreuzotter die bergängiste Art ist und auch in höheren Lagen anzutreffen ist, wo sie sich gerne auf Felsen sonnt. Die Schlangen oberhalb von Engelberg beziehen sich aber eher auf die gewundenen Felsbänder und schmalen Schuttkegel, die sich den Hang hinabschlängeln, als auf die Anwesenheit vieler Reptilien.
Algier
Fikenloch
Schöni Buecha
Ein Waldspaziergang lohnt sich, man sieht stämmige Tannen, mächtige Eichen und manchmal auch “ä Schöni Buecha.
Ob der Flurname tatsächlich von einem besonders schmucken Hofbaum oder doch eher von “Buech” für “Buckel” abgeleitet ist, kann heute nicht mehr belegt werden. Den namenszusatz “Schöni” kommt jedoch in der Schweiz öfters vor und wird gemeinhin für besonders einfach zu bewirtschaftende Flächen verwendet.
Vilztüür
Ein Einfamilienhaus in der schönen Innerschweiz? Gerne, aber das ist doch Vilztüür.
Im Kanton Schwyz gibt es gleich mehrere Weiden mit dem Namen Vil(l)ztüür. Naheliegend wäre, dass diese zu aufwändig in der Bewirtschaftung sind und deshalb als zu teuer angesehen wurden. Es besteht aber auch die Theorie, dass der Name vom lateinischen “filex/filix” für Farn abgeleitet ist.
Brot-Zeindli
Damit aus dem Sonntagszopf kein Zwieback wird kommt er zugedeckt in ein Brot-Zeindli.
Das Brot-Zeindli im Klöntal bezieht sich der Legende nach auf eine besonders ertragreiches Stück Land. Vermutlich wurde das Stück land Analog von Jesus’ wunderbaren Brotvermehrung am See Genezareth als unerschöpfliche Quelle von Nahrung gesehen. Ob sich die Fische, die man aus dem nahegelegenen Klöntalersee zieht auch so wundersam vermehren ist aber nicht bekannt.
Calanda
Warum nimmt die Bündner Pilotin immer ein Bier mit aut den Flug? Damit sie Calanda.
Salopp übersetzt bedeutet der Names Churer Hausbergs “Geröllhalde” oder “Rutschgebiet”. Der Name des Gebirgsmassivs geht zurück auf das lateinsche “Calare” für herablassen oder herabrutschen. Der Name findet in abgewandelter Form in Bündner Ortschaften wie Chalanda, Galans oder auch im Val Calanca wieder.
Schlegi
Benehmt euch übers Wochenende im Ausgang anständig! Sonst kassiert ihr unter Umständen noch Schlegi.
Die Schlegi bei Engelberg geht nicht auf einen gewalttätigen Älpler zurück, sondern darauf, dass es sich um eine speziell eingeschlagenen - also umzäunte - Weide handelte. Das Nidwaldner Lexikon für Orts- und Flurnamen erwähnt auch die “Schlegimuren” als angrenzende Ortsbezeichnung, diese ist heute aber zumindest aus den offiziellen Karten verschwunden.
Grossmutterloch
Die Schweiz ist berühmt für ihre Löcher. Die Mutter aller Löcher ist aber das Grossmutterloch.
Der Sage nach soll der Teufel seine Grossmutter bei einem Streit so heftig gegen die Felswand geschleudert haben, dass ein Loch entstand. Nach einer anderen Version warf der Teufel seine Grossmutter über den Felskamm, worauf ihn das schlechte Gewissen packte und er ein Loch ins Gebirge schlug, damit die alte Dame zu ihm zurück kehren konnte.
Härdöpfuhoger
Die dicksten Kartoffeln gibt es auf dem Härdöpfuhoger.
Ob der Bauer bei Zofingen die Anbauschlacht etwas zu ernst genommen hat oder einfach ein fanatischer Anhänger der nahrhaften Knolle war ist nicht bekannt.
Spanier
Grand Sex
Wer einen Swinger-Club besucht, erhofft sich meistens vor allem Grand Sex.
Auch wenns im Sommer öfters mal ziemlich heiss auf diesem Nebengipfel wird, ist die Namensherkunft nicht besonders erotisch sondern ziemlich Banal: Die Benennung kommt vermutlich vom lateinischen “grandis sax” für grosser Stein und wurde mit der Zeit zum eher französisch klingenden Grand Sex.
Bättlerchuchi
Gleich neben der Notschlafstelle findet man die Bättlerchuchi.
Der Flurname Bettlerküche bezeichnet tatsächlich oft Orte an denen früher Mittellose, Taglöhner, Vagabunden oder Fahrende ihre Lager aufschlugen. Ob die Bettlerküchen spontan entstanden oder von der Obrigkeit zugewiesene Plätze waren, lässt sich nicht mehr eruieren. Insbesondere in Basel und Solothurn sind die Bettlerküchen als benannte Plätze verbreitet was auf einen gewissen “offiziellen” Charakter der Plätze hinweisen könnte.
Schmalzgrueb
Obst wird im Keller gelagert und Speisefett in der Schmalzgrueb.
Der Flurname Schmalzgrueb bezeichnet besonders ertragreiche Senken und Gruben. Dort wo so viel Gemüse wächst, dass sich die Schweine daran eine ordentliche Fettschicht anfressen konnten.
Polenta
Esel
Argentinien
Wen das Fernweh und die Sehnsucht nach weiten Weiden und wilder Natur plagt macht am besten ein Ausflug nach Argentinien.
Mit dem südamerikanischen Flair dürfte es im Wehntal leider nicht weit her sein. Dafür braucht man aber auch keine Angst vor Pumas und Kondoren zu haben.
Chnüübrächi
Bei Kreditaufnahmen bei der Mafia ist darauf zu achten, dass man nicht in Zahlungsrückstand gerät. Ansonsten droht ein Ausflug zur Chnüübrächi.
Die Chnüübrächi - Kniebreche - kommt entweder davon dass sie an einem steilen Abhang liegt oder der Name geht auf die umgangssprachlich als Chnübrech bezeichnete Gänsedistel zurück. Ob einem die Kniee wegen dem steilen Aufstieg oder ob des anstrengenden Jätens brechen ist einerlei - den Orthopäden freuts.
Güllen
in de Brüch
Wer übers Wochenende zu viel Feiert ist am Montag in de Brüch.
Brüche sind in der Schweiz ein beliebter Flurnamen für Rutschgebiete oder Erosionsrinnen, auch Runsen genannt. Der Zusatz “in den” wird häufg verwendet um grossflächige topologische besonderheiten zu benennen.
End der Welt
Die Erde ist eine Scheibe und der Rand davon ist am End der Welt.
Das End der Welt ist ein geschlossenes Seitental des Engelberger Tals. Spaziert man dort hinene hat man tatsächlich das Gefühl, dass es hier nicht mehr weiter geht.
Le Pissoir
Wem der Gipfelwein auf die Blase schlägt macht besser einen Zwischenhalt in Le Pissoir.
Der Ursprung des nahen Aguille de Pissoir, also der “Pissnadel” ist unklar. Gerüchten zufolge wird jedoch in der nahegelegenen Cabane Trient nur Klostergarten Blasentee als Marschgetränk ausgeschenkt.
Honigsack
Wie lautet eine abfälliger Name für einen Imker? Honigsack.
Sprachlich geht der Honigsack vermutlich auf “Hohen-Eck” zurück, also eine höher gelegene kantige Geländeform. Der Zusatz “Sack” weist oft auf ein Ende einer Vertiefung oder eines Tals hin. Vielleicht erinnert der Hügel aber auch an einen Bienenstock oder der Senn der nahen Alp hielt dort Bienenvölker.
Vignette
Leber
Pfingsten
Wer dem verlängertem Wochenende nachtrauert fährt am besten nach Pfingsten.
Der Flurname Pfingsten bezieht sich auf das christliche Pfingstfest, das 50 Tage nach Ostern gefeiert wird. Häufiger anzutreffen sind in der Schweiz die “Pfingstweiden” welche oft teil der Allmende waren, ab Pfingsten wurden dort das Heu eingefahren und die Weiden durften ab dann vom Vieh beweidet werden.
Müllberg
Tuba
Saucisson
Speckbaum
Beim Metzger wachsen die Cervelats im Garten und der Speck am Speckbaum.
Eine Specke oder auch Specki ist ein altertümlicher Begriff für ein kleines Holzscheit oder eine Holzrute. Alternativ bezeichnet der Begriff Specke auch ein aus Holzknüppeln gebauter Weg, der über ein Moor führt. Gut möglich, dass der Speckbaum ein Baum war, der Regelmässig zurückgeschnitten wurde um eben solche Specken zu gewinnen.
Tüüfelsfüdli
Wer eine wohlgeformte Hinterseite hat, darf gerne behaupten er oder sie besitze ein Tüüfelsfüdli.
Abwandlungen des Namensteil Tüfel (Schweizerdeutsch für Teufel) bezeichnen oft dunkle, abgelegene und tiefe Geländeformationen. Es ist unklar, ob der Namensteil von “tief” oder tatsächlich vom “Teufel” abgeleitet ist. Es ist auch durchaus denkbar, dass hier im Lauf der Zeit ein Lautübergang von “tüüf” (Schweizerdeutsch für tief) zu “Tüüfel” (Schweizerdeutsch für Teufel) stattgefunden hat. Das “Füdli” für Hintern ist ähnlich wie “Kopf” ein weit verbreiteter Namensteil für kleine Erhebungen.
Chäs und Brot
Ein beliebter schweizer Znüni ist Chäs und Brot.
Der Legende nach sollen die Berner Soldaten am 20. Juni 1339 auf dem Weg zur Belagerung der Stadt Laupen hier halt gemacht haben und sich mit Käse und Brot gestärkt haben. Es gibt jedoch keine historischen Belege für diese Legende.
Repère Pierre du Niton
1902 schrumpften die Alpengipfel um 3.26m wegen des Repère Pierre du Niton.
Der Repère Pierre du Niton ist der Referenzpunkt für die Höhenmessung der Schweizer Landeskarten angebracht an den erratischen Blöcken selben Namens im Genfersee. Ursprünglich von Henri Dufour auf 376,86 m über Meereshöhe definiert, wurde der Referenzpunkt um 1902 nach neuen Messungen auf 373,6 m.ü.M. korrigiert. Der Name Pierre du Niton geht vermutlich auf “Felsen des Neptuns” zurück.
Schnapsflue
Der beste Platz für ein Verpflegungsstopp auf der Blüemlisalp ist die Schnapsflue.
Eine “Fluh” oder “Flue” bezeichnet ein Felsband oder ein Felsblock welches das umgebende Gelände sichtbar durchbricht. Der Zusatz “-Flue” ist im allemannischen Sprachraum weit verbreitet. Ob es bei der Schnapsflue statt Gletschermilch hochprozentiges aus dem Gletscher kommt ist noch nicht abschliessend geklärt.
Sibirien
Schnäbeli
Bluetlose
Wie sagt man einem durstigen Vampir? En Bluetlose.
Laut Werdenberger Namenbuch geht der Name entweder auf auf “Glut” und “glosen” für Glimmen zurück da dort im 15. Jahrhundert eine Köhlerei war. Eine andere Theorie besagt, dass das Gebiet öde und unwirtschaftlich also “Blutleer” war. Vielleicht war die Köhlerei auch der Grund dafür, dass dort alles abgeholzt wurde und beides stimmt.
Eier
Speck
Nicht faul rumstehen! Ran an den Speck.
Entgegen der Vermutung ist der Flurnamen Speck vollkommen vegan. Eine Specke ist ein mit Holzknüppeln befestigter Weg, häufig zur Querung von Moor- oder Sumpfgebieten. Das Wort kommt aus dem Niederdeutschen weshalb der Flurnamen vor allem zwischen Bodensee und Zürichsee anzutreffen ist.
Holzschuepisse
Wer jemandem an den Zoggel seicht tut ihm an den Holzschuepisse.
Eine “Schuepisse”, “Schueposs” oder “Schuppse” ist ein alter Begriff für ein kleines Bauerngut. Der Begriff wurde sogar teilweise als Landmass verwendet und ist heute noch vielerorts als Flurnamen anzutreffen. Der Zusatz “Holz” deutet daraufhin, dass dieses Landstück wohl früher Bewaldet war und Forstwirtschaftlich genutzt wurde.
Quelle: Idiotikon: Schueposs
Hirni, Hirnichopf, Hirniloch
Tut man das Hirni in das Hirniloch kriegt man ein Hirnichopf”.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit hat der Flurname “Hirni” nichts mit dem Gehirn zu tun sondern geht auf das “Hörnli” - also ein kleines Horn - zurück. Der Flurname Hörnli ist in der Schweiz relativ häufig und bezeichnet in der Regel eine Erhebung oder ein Berg. Die Zusätze -Loch und -Chopf sind weit verbreitet als Bezeichnung für eine Senke oder einen Hügel.
Brot-Dessous
Welche Reizwäsche trägt die Bäckerin? - Brot-Dessous”.
Der Ortsnamee “Brot” geht vermutlich auf das altfranzösische Wort “Broch/Broc” für Felssporn zurück. Das “Dessous” hat keinen textilen Bezug sondern zur geologische Struktur der Umgebung. Diese besteht aus den fürs Jura typischen mit Felsbändern durchsetzten Graten. Der Ort ist also einfach Unterhalb eines Felsenkamms gelegen.
Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz
Grosätti
“Wer steht dort auf der Wiese rum?” - Natürlich der Grosätti!”
Grosätti ist ein schweizerdeutscher Kosenamen für Grosvater. In diesem Fall ist der Flurname vermutlich ein Hinweis auf die früheren Besitzverhältnisse, als das Kulturland jeweils innerhalb der Familie vererbt und aufgeteilt wurde.
Ecce Homo
“Seht! Der Mensch!” - Ecce Homo!”.
Als Pilatus den gefolterten Jesus dem Volk präsentiert soll er “Ecce Homo” - “Seht, der Mensch” gerufen haben. Diese Szene wird in der kirchlichen Kunst oft als Teil des Kreuzgangs dargestellt.
Der Weiler Ecce Homo geht auf die ebenso genannte Kapelle zurück, welche ein Andachtsbild mit dem “Ecce Homo”-Motiv beinhaltet.
Gimmermee
Wenn die Kapitalisten einen Schlachtruf hätten, wäre es wohl “Gimmermee!”.
Gimmermee ist ein sprachlicher zusammenzug von “Gib mir mehr!”. Eine Theorie ist, dass der Flurname entweder auf Boden mit besonders hohem oder tiefen Ertrag zurück geht. Vielleicht waren die Bauern dort aber einfach nur besonders gierig.
Labyrinth
Chline Arsch und Grosse Arsch
Body-Positivity wird im Goms gross geschrieben. Alle sind willkommen, egal ob Chline Arsch oder Grosse Arsch.
Der Flurnamen “Arsch” wird oft mit dem lateinischen “Arsus” für “verbrannt” in Verbindung gebracht und kann auf frühere Brandrodungen hinweisen. Die Lage, Bewuchs und topologischen Form der beiden Gommer Ärsche lassen jedoch eher einen anatomischen Bezug vermuten.
Im Juhee
Amerika
Chasperli
Der freche Bub mit der roten Zipfelkappe ist weit über die Landesgrenze bekannt. Ganz klar, das ist der Chasperli.
Chasperli ist der Diminutiv der schweizerdeutschen Variante Chasper von Kaspar. Ob dieses kleine Wiesengrundstück einem Kaspar gehörte ist nicht bekannt aber nicht unwahrscheinlich. In der Mitte des 20. Jahrhunderts war Kaspar als Name in der Schweiz unglaublich beliebt - 1945 erblickten sagenhafte 40 Chasperlis das Licht der Welt. (Quelle: vornamen.opendata.ch)
Neuseeland
Eines der beliebtesten Reiseziele der Schweizer Bevölkerung ist Neuseeland.
Der Quartierteil Neuseeland bei Rorschach hat wohl nichts mit dem Inselstaat im Südpazifik zu tun, sondern damit, dass es sich um eine künstliche Aufschüttung handelt. Mit nur ca. 200 m Entfernung vom Bahnhof Rorschach hier ist die Erreichbarkeit mit dem ÖV auch deutlich besser im Vergleich zu den Inseln im Südpazifik.
Bière
Pissevache
Marc-Théodore Bourrit schrieb 1775: «Sein Name ist unedel, aber die Sache ist es nicht; man nennt ihn Pissevache (Quelle Wikipedia).
Angeblich hat das französische Sprichwort «Il pleut comme vache qui pisse» (wörtlich «Es regnet wie eine Kuh, die pisst») einen Passanten inspiriert, den Salanfe-Wasserfall in «Pissevache» umzutaufen (Quelle: https://www.valleedutrient.ch/de/pissevache-waterfall-fp361)
Furz
Hand
Manchmal liegt die Bedeutung von Flurnamen auf der Hand.
“Hand” geht oftmals auf die Anwesenheit eines Wegweisers, der als richtungsweisende Hand gestaltet war zurück. Der Flurname kann aber auf von der Geländeform einen Ausläufer eines Hügels oder Bergs kommen. Bei der “Hand” bei Buchs ZH könnten beide Bedeutungen als Ursprung infrage kommen, da die Hand östlichste Ausläufer der Lägern ist, aber auch weil sie an der Verbindungsstrasse zwischen Furttal und dem mittelalterlichen Städtchen Regensberg liegt.
Nasenlöcher
Die Wände haben Ohren und der Säntis hat Nasenlöcher.
Die Nasenlöcher sind zwei nahe beieinander liegende Höhlen auf der Nordostseite des Säntis.
Gigeliwald
Ob man hier früher über die vielen kleinen Gigel gegiggelt hat, wird wohl immer ein Rätsel bleiben im Gigeliwald.
Ob der Name vom schweizerdeutschen “gigelen” für Kichern kommt oder ob es dort früher viele kleine “Gigel” - also kleine Penisse - hatte lässt sich wohl nicht mehr herausfinden. (Vielleicht ist aber auch beides falsch)
Dräckgaden
Manche Leute wohnen in echt schönen Häusern, manche eher in einem Dräckgaden
Ein “Gaden” ist ein einfaches Gebäude, oftmals eine Scheune oder Stall. In den Alpen wird oft Heu darin gelagert.
“Dräck” bezieht sich vermutlich nicht auf die Qualität des Bauwerks, sondern auf die Umgebung oder den Untergrund oder darauf, dass das Gebäude eventuell früher teilweise in den Hang gebaut war.