Schneeschmelzi

Wunderschön liegt der Schnee heute bis ins Flachland. Geniesst es, es ist leider nicht von Dauer, schon übermorgen kommt die grosse Schneeschmelzi

Gleich sieben Schneeschmelzis sind in der Schweiz kartografiert. Typischerweise bezeichnen die Flurnamen eine exponierte Stelle im obersten Teil eines Hügels an der im Frühling der Schnee früh schmilzt und auf beiden Seiten des Hügels abfliesst.

Rund Eggen

Oxymorone sind sich selbst Widersprechende Begriffe, wie eine gerade Kurve, ein eisfreier Gletscher oder ein Rund Eggen

Die Schweizer Geografie kennt viele “Egg(en)” - häufig bezeichnen diese Bergrücken oder hervorstehende Kuppen. Manche sind kantig und scharf, diese ist wie der Name schon sagt eher sanft und rund.

Muhen

In einsamen kanadischen Nächten hört man einsame Wölfe heulen. Weniger wild ist es im Aargau. Hier hört man nachts höchstens einzelne Kühe Muhen

Der Ortsname Muhen hat den Ursprung entweder im alemannischen “Muochoheim” (Haus/Hof des Buochs) oder im Mülheim (Haus im “Muk” - alemannisch für Sumpf). Ob die Bewohner besonders laut singendes Vieh hielten, ist aber nicht überliefert, ein Einfluss auf den Flurnamen ist daher eher unwahrscheinlich

Fasnacht

Für die einen ist der Sankt Martin am 11. 11. der schönste Tag im Jahr. Beginnt heute doch die Fasnacht

Am 11.11. werden auch heute noch an vielen Orten Martinimärkte abgehalten, oft waren dies Märkte mit reichlichem Angebot an Lebensmitteln, die die Menschen für den Winter eindecken konnten. Hier traten oft auch Gaukler, Mimen und Musikanten auf, aus welchen sich die heutigen Fasnachtsbräuche der maskierten Guggenmusik entwickelten. Ob an diesem Landfleck ein solcher Fasnachtsmarkt abgehalten wurde, ist nicht überliefert.

Tüfels-Chilchli

Fromme Satanisten treffen sich wöchentlich zum gemeinsamen Blutopfer im Tüpfels-Chichi

Der Sage nach versammelten sich hier die Anhänger Luzifers als sich das Christentum im Glarnerland ausbreitete. Als der Beelzebub aber den Treueeid einforderte, barst um ihn herum der Fels und wer nicht flink genug war, wurde von den herabstürzenden Steinen erschlagen. Noch heute kann man die versteinerten Arme des Teufels sehen, die sich gegen die Felswand strecken und die Felsformation wie ein Kirchenschiff mit Turm aussehen lassen.

Geisterstein

Schaurig geht es zu und her an Halloween. Da wird sogar aus einem gewöhnlichen Findling ein Geisterstein

Der Geisterstein beschreibt sowohl eine Felsflanke als auch einen erratischen Block. Ob dieser markante Felsbrocken tatsächlich von Geisterhand an dieser Stelle platziert wurde oder ob es doch eher die Gletscher waren, die ihn hier abgelegt haben, bleibt der Fantasie des Wanderers überlassen.

Diebewald

Die Walliser Version des Sherwood Forest ist wohl der Diebewald

Das Waldstück in diesem abgelegenen und schwer zugänglichen Tal eignete sich früher wahrscheinlich ausgezeichnet als Zufluchtsort zwielichtiger Gestalten oder als Ort für allerlei gesetzlosem Treiben. Ob es rund um Visperterminen tatsächlich so wild zugegangen ist, ist leider nicht in der Kriminalstatistik überliefert.

Schnuderen

Die Pfnüselsaison ist in vollem Gange, Symptome sind Kopf- und Gliederschmerzen und vor allem das unappetitliche Schaudern

Woher der Name kommt, ist nicht überliefert. Möglicherweise geht der Flurname auf die vielen Runsen und Trockenrinnen zurück die dem Wissberg bei Regen und in der Schneeschmelze eine laufende Nase verpassen.

Zeus

Die Schweizer Alpentäler gelten oft als Olymp des Tourismus, kein Wunder trifft man hier sogar Zeus

Die Herkunft des Flurnamens ist unbekannt, er beschreibt aber ein relativ grosses Gebiet um eine Voralp herum. Ob hier besonders viele Blitze einschlugen und man deshalb an den griechischen Göttervater dachte, oder ob der Senn hier öfters mal gezeuselt hat, ist nicht überliefert.

Fägfür

Versündige dich nicht beim Wandern! Sonst gibt es eine erzwungene Znünipause im Fägfür

Dieser Flurname dürfte sich tatsächlich auf das biblische Fegefeuer beziehen, wo die armen Sünder eine Zeit lang schmoren müssen bevor sie auf- oder absteigen dürfen. Vielleicht weil dort der Aufstieg zu den oberen Alpweiden am Horetube besonders steil ist, und die Sennen beim Alpaufzug so vorkam, als ob sie sich in der Vorhölle befänden, bevor es dann wieder weniger anstrengend wurde. Ob es für die reformierten Sennen einfacher wurde, nachdem für sie das Fegefeuer abgeschafft wurde, ist nicht überliefert.

Schnäggeloch

Wer alles hat was er will, aber nichts will was er hat, zügelt am besten ins Schnäggeloch

Das Kinderlied der “Hans im Schnäggeloch” kommt unschuldig daher, hat den Ursprung aber im Elsass welches in der Vergangenheit ein dauernder Zankapfel zwischen Frankreich und Deutschland war. Die pragmatischen Elsässer dienten dem jeweiligen Besatzer jeweils mehr oder weniger freiwillig aber oft ohne grossen Widerstand. Wie der Hans im Lied hatten die Elsässer den Ruf wankelmütig, opportunistisch aber auch eigensinnig zu sein.

Schuelmeisters Tandli

Statt eines Lehrerzimmers gibt es in der Baumschule ein Schuelmeisters Tanndli

Ob es sich bei diesem Tanndli um ein besonders vorbildliches Gewächs handelte, oder ob es von einem übereifrigen Lehrmeister aus dem nahen Küttigen gepflanzt wurde, ist nicht bekannt. Tatsache ist aber, dass man hier den Baum vor lauter Wald nicht mehr sieht.

Verbotnigs Moos

Die einen beginnen das Wochenende mit einem Apero, andere rauchen lieber etwas Verbotnigs Moos

Eine mögliche Erklärung für den Flurnamen könnte die nahegelegene Ziegelei und die benachbarten Flure “Brandplatz” und “Ziegelwald” liefern. Vielleicht durfte dieses Waldstück nicht für die Ziegelproduktion genutzt werden und war deshalb eben verboten. Ob dies von Amtes wegen war, oder diese Stück ein so feuchtes Loch war, dass nur Moos gedieh welches sich nicht für die Ziegelproduktion eignete, ist nicht überliefert.

Bärechlaue

Mit manchen Kollegen kann man Pferde stehlen. Mit echten Freunden kann man sogar Bärechlaue

Ob hier besonders viele Bärenklaue wachsen oder ob dieser Abhang an der Sense in der Abendsonne an eine Bärentatze erinnert weiss wohl niemand so genau. Aber Gerüchten zufolge klingt das Schnarchen aus dem nahegelegenen Pfadiheim öfters mal nach einem Grizzlybären auf der Pirsch.

Le Pénis

Den lassen wir hier einfach mal stehen (höhöhö) Der Pénis

Dieser Flurnamen dürfte das kartografische Äquivalent einer jugendlichen Schmiererei auf einer Schulhaustoilette sein. Es lässt sich absolut nichts Schlaues über den Hintergrund dieses Flurnamen finden.

Fressguet

Bon Appetit heisst auf Deutsch Fressguet

Ob auf dieser Weide die Rinder besonders gut genährt werden, oder ob es sich um eine besonders schmackhafte Wiese handelt, ist nicht bekannt. Es ist auch möglich, dass dies das Gut des “Fries” war. Ein Familienname, der im Rheintal seit dem 16. Jahrhundert als Grundbesitzer vermerkt ist, allerdings ist gerade dieses Gut nicht in den historischen Karten verzeichnet.

Le Pont qui branle

“Über sieben Brücken musst du gehen” - Besonders viel Mut braucht die Überquerung der Le Pont qui branle

Diese Holzbrücke bei Gruyères war tatsächlich lange für ihre wacklige Konstruktion bekannt, bis 1982 die Konstruktion mit Metallstreben verstärkt wurde.

Landschlacht

Aufgrund mangeldem Meeranstoss bevorzugt die Schweizer Marine statt einer Seeschlacht lieber eine Landschlacht

Trotz der martialischen Assoziation ist die Herkunft dieses Ortsnamen gänzlich unblutig. Bereits im 9. wurde der Ort am Bodensee als “Lanhasalahę” erwähnt, vermutlich als Bezeichnung für ein “Langes Hasel(-Gehölz)”. Im Laufe des 14. Jahrhundert wurde daraus ein “Langsla(c)ht” und nochmals 300 Jahre später hatte sich daraus dann das heutige “Landschlacht” entwickelt.

Hüenerfüdle

Echte Bodybuilder essen nur Pouletbrust ohne Haut. Wer eher auf Vollverwertung steht, brät sich auch das Hüenerfüdle

Wer sich diesen Flurnamen ausgedacht hat, lässt sich beim besten Willen nicht mehr eruieren. Ob es dereinst mal wilde Hühner in diesem hügeligen Gelände gab, und ob diese durch besonders prachtvolle Hinterteile auffielen, bleibt ein Rätsel.

Tot Ross

Politiker, Manager und Ewiggestrige lieben Ausritte auf dem Tot Ross

Über die Herkunft dieses Flurnamens ist nichts bekannt. Möglicherweise bezieht er sich auf die Form der nahegelegenen Felsformationen, oder aber einem Säumer lag hier einmal sein Pferd zusammen. Die Säumerei über den Gotthardpass war einst ein wichtiger Wirtschaftszweig und streng geregelt. So mussten Säumer für eine Lizenz zwingend ein Saumtier besitzen. Die Saumtiere durften zudem nicht auf Kredit gekauft werden, da sie sie als erstes Pfand für transportierte Ware galten.

Tubel

Die Band Baby Jail singt begeistert über eine mühselige Reise durch den Dschungel. Protagonist: Der Tubel

Der Flurname Rubel kommt von “Dubel” oder “Dübel”, altertümlich für einen zugeschnittenen Holzpflock wie er oft für den Zaunbau verwendet wird. Die Vermutung liegt nahe, dass hier ein Viehfang stand, der eine sumpfige Senke einhakte. Dieser bewahrte die Rinder davor, dass sie dasselbe Schicksal wie Baby Jails Rubel ereilte und sie weit fort von Zuhause im Dreck verschwanden.

Links der St. Urbanstrasse

Wie heisst dies Waldstück? Welches Waldstück? Na das Waldstück Links der St. Urbanstrasse

Warum dieser Wald einen solche deskriptiven Namen hat, ist nicht bekannt. Der Flurname lässt aber zumindest den Rückschluss zu, dass der Toponymist aus Langenthal stammt und evtl. nicht ganz so sattelfest in der Himmelsrichtungsbestimmung war.

Weggliwald

Auf den Baobab-Bäumen wächst Affenbrot, für Schweizer Affen wächst das Brot auf den Bäumen im Weggliwald

Der Weggliwald hat seinen Namen wohl vom nahen Weggli-Hof. Ob dort besonders schmackhafte Varianten des beliebten Schweizer Milchbrotes gebacken wird, ist nicht bekannt. Viel eher kommt der Name davon, dass der Hof ab der Kreuzung von zwei kleinen Wegen liegt. So gesehen führen viele Wegli zum Weggli.

Mies

Manche Flurnamen sind ja echt witzig, aber manchmal ist der Humor dahinter echt Mies

Der Ursprung des Namens dieser Gemeinde im Waadtland zu ermitteln ist echt schwierig. Möglicherweise hat sie ihren Namen vom altfranzösischen “mi” für “Mitte”, da der Ort in der Mitte zwischen Lyon und Genf liegt. Vielleicht aber auch vom lateinischen “Meta” für (Heu)Haufen oder “Misia” für “Mist” kommt. Klar ist aber, dass das alles nur miese Gerüchte und Vermutungen sind.

Le Gigot

Der schmackhafteste Teil des Lamms ist und bleibt Le Gigot

Ein Gigot - auf Deutsch ein Bein - ist eine Lammkeule, die mit Knoblauch, Rosmarin und Thymian gewürzt im Ofen gebraten wird. Eine Besonderheit der französischen Küche ist der Pilot Bitumen, bei der das Fleisch in flüssigem Asphalt gegart wird. Traditionell wird dieses Gericht beim Abschluss von grösseren öffentlichen Bauvorhaben serviert - es dürfte also ein rares Vergnügen sein, ein solches Gericht zu geniessen.

Hanfland

Im Schlaraffenland wird gefressen, für den nötigen Fressflash sorgt die Konsumation im Hanfland

Hanf, heute eher als Genussmittel mit zweifelhaftem Ruf, war bis Mitte des 19. Jahrhundert in der Schweiz ein wichtiger Rohstoff für die Textilindustrie sowie für die Seilerei. Entsprechend häufig findet man Hanfländer oder Hanfäcker auf der schweizerischen Landkarte. Nebst Hanf war Flachs der zweite wichtige Rohstoff für die Textilindustrie. Flachs ist anspruchsloser im Anbau, hat aber im Vergleich zu Hanf einen deutlich tieferen Faserertrag.

Todsünderain

Neid, Völlerei, Habgier, Wollust, Hochmut, Trägheit und Zorn - ein Wechselbad der Gefühle gibt’s beim Spaziergang am Todsünderain

Ein “Rain” ist entweder ein Abhang oder ein bracher Streifen der Kulturland begrenzt. Vielleicht war diese abschüssige Weide so gut vor Blicken geschützt, dass die Landbevölkerung hier ungestört ihre Sünden ausleben konnte. Möglich wäre auch, dass sich ein habgieriger Landwirt hier einfach ein Stück Land unter den Nagel gerissen hat, dies aber vor lauter Trägheit gar nicht bewirtet hat. Das erweckte den Neid und Zorn der umliegenden Bauern, die sich vor lauter Frust in der Wollust und Völlerei ergingen. Dieses öffentliche zur Schau stellen von Sünden darf durchaus auf einen gewissen Hochmut der Landbevölkerung schliessen lassen.

Glünggi

Laut Mani Matter gab es eines Abends Krach zwischen einem Löu, einem Sürmel, einem Blöden Siech und einem Glünggi

Ein Glünggi ist laut Idiotikon ein unordentlicher, liederlicher Mensch, ein Lump oder etwas schlaff und baumelnd Herunterhängendes. Ob es demnach Zufall ist, dass der Glünggi bei Siblingen an der Flanke des Galgenbergs zu finden ist?

Pain de Sucre

Manche Vorgesetzte führen mit Empathie, andere verwenden Peitsche und Pain de Suche

Der “Zuckerhut” von Cressier NE ist zwar etwas weniger markant als der in Rio de Janeiro, dafür ist er deutlich einfacher zu erreichen und das Gedränge durch den Touristenandrang hält sich auch in Grenzen.

Angst und Not

Seit mutig und arbeitsam oder fröne ein Leben in Angst und Not

Der Sage nach soll in Grüningen früher der Brauch geherrscht habe, dass zum Tode verurteilte Verbrecher zur nahegelegenen Richttanne geführt wurden. Dort durften die Verurteilten um die Gnade bitten um ihr Leben rennen zu dürfen. So wurden die armen Sünder ein kleiner Vorsprung gewährt bevor ihm die Richter zu Ross nachjagten. Erreichten die verurteilten ein bestimmter Hof zuerst waren sie frei, wurden sie eingeholt wurde das Urteil vollstreckt. So soll auf dem Hof des Öfteren der Hilfeschrei “Oh Hilf mir Herr in meiner Angst und Not!” zu hören gewesen sein, worauf der Hof diesen Namen erhielt.

Porphyr

Geht man mit Geologen wandern, werden Flurnamen zur Nebensache, statt klingende Namen heissen Gipfel nun “Schrattenkalk”, “Weisser Feldspat”, “Graugneis” oder “Porphyr

Beim Porphyr ist der Name tatsächlich Programm. Ob hier statt eines Topografs ein Geologe den Namen ausgesucht hat, ist nicht bekannt. Porphyre sind vulkanische Gesteine, die Quarzeinschlüsse enthalten. Bei Bergsteigern ist insbesondere Quarzporphyr beliebt, da er aufgrund der groben Strukturen sehr griffig ist und sich gut klettern lässt.

Misthufen

An manch Alpenkamm findet man Strahler die nach Bergkristallen suchen. Weniger appetitlich ist das Strahlen am Misthufen

Auf der Dufourkarte wurde der Berg noch als “Miststock” erfasst, 1923 wurde er dann auf Misthaufen umbenannt und ab 1950 in Mundart als Misthufen geführt. Tatsächlich erinnert die Form dieses Gipfels an einen überdimensionalen Kuhfladen.

Delphin

Im Hallwilersee wurde schon manch Getier gesichtet, man munkelt dort lebe sogar ein Delphin

Der Flurname kommt vermutlich vom Gasthof Delphin, welcher dort seit 1886 erstmals erfasst wurde. Im selben Jahr wurde im nahen Lenzburg auch die Hero Konservendosenfabrik eröffnet, ob es deshalb im Delphin nur Dosenravioli gab, ist nicht bekannt.

Polentablätz

Eine vegetarische Alternative zum beliebten Schweinssteak ist ein ordentlicher Polentablätz

Die Herkunft des Namens ist unbekannt. Möglicherweise wurde dort das Wildheuen von Tessiner Gastarbeitern erledigt oder es wurde dort tatsächlich Polenta angebaut. Letzteres ist gar nicht so unwahrscheinlich, da Polenta erst ab dem 16. Jahrhundert mit Mais gekocht wurde. vorher wurde dafür Hirse verwendet, welche auch in höheren Lagen wächst.

Rotzloch

Wer oft und intensiv in der Nase bohrt betreibt sozusagen Speläologie im Rotzloch

Der Flurname hat sein Name nicht weil dort besonders viele verschnupfte Nidwaldner wohnen, sondern vom lateinischen “Rocca” für Fels oder Felsbrocken und ist bereits im 16. Jahrhundert erwähnt. Ob der Name vom felsigen Tobel in der Nähe kommt, oder vom nahen Bergwerk in dem Gips und Zement abgebaut werden ist nicht geklärt.

Mittwucheloch

Wer sich zur Hälfte der Woche ob dem noch fernen Wochenende müde und schlapp fühlt befindet sich womöglich im Mittwucheloch

Die Herkunft des Flurnames ist unbekannt und auch warum ausgerechnet das Mittwochsloch ein Flurname bekam, während die Montagshölle und die Freitagsbrücke nirgendwo zu finden sind.

Fotzenacker

Wer ein Outdoor-Bordell betreibt hat sozusagen ein Fotzenacker

Tatsächlich ist die Herkunft des Flurnamens weit weniger anrüchig als angenommen. Der Name kommt vermutlich von Fötzel also kleinen Schnippsel oder von Gefotz, dem Abfall der beim Hecheln - Also beim groben kämmen - von Hanf oder Flachs anfällt und nicht verwertbar ist. Möglicherweise war dieser Boden so ertragsarm, dass kein verwertbarer Ertrag erzielt werden konnte und eben nur Gefotz wuchs.

Langwile

Heute ist hier nichts los, es herrscht die Langwile

Entgegen dem Namen, dürfte es hier dank der prächtigen Aussicht auf den Vierwaldstättersee und die umliegenden Berge nicht allzu langweilig sein. Der Flurname kommt eher vom “langen Weiler” her, tatsächlich ist das Bauerngut erstmals um 1662 als einem Peter Kütteli gehörend als “min Langwÿlen” erwähnt.

Quelle: https://search.ortsnamen.ch/de/record/52006200/

Wildi Site

Die Besteigung des Schlossbergs bei Boltigen gilt eher als zahmer Spaziergang, dabei hat dieser Hügel durchaus seine Wildi Site

Warum diese Seite des Schlossberg besonders wild sein soll lässt sich leider beim besten Willen nicht eruieren. Möglicherweise musste man in diesem Steilen Gelände die Sense besonders wild schwingen, um das Gras zu mähen.

Bschissnigi Lücke

Beim Occassionspuzzlekauf im Brockenhaus heisst es nachzählen, sonst ärgert man sich am schluss beim Gesamtwerk über eine Bschissnige Lücke

Ob es hier ursprünglich um eine Abschüssige Lücke ging, die im Laufe der Zeit einen Lautübergang erfahren hat oder ob dieser feuchte Graben echt so widerlich ist, lässt sich heute nicht mehr eruieren. Es ist aber auch egal, denn die Lücke ist nun mal da und besonders anmächelig ist sie auch nicht.

Stubenchlaus

Bist du eine Outdoorsusi oder eher ein Stubenchlaus

Der Flurname Stubenchlaus geht entweder auf das “Stübchen des Klaus” zurück, welches evtl. mit der nahegelegenen Kapelle St. Niklaus in Verbindung steht. Oder es handelt sich bei den nahegelegenen Rebbergen um die Sonnenstube des unterländer Städtchens Bülach welches vom Winzer Klaus bewirtet wurde.

Baumhüsli

Was will ich mit einer fetten Villa am Strand? Ich mach mirs lieber gemütlich im Wald in meinem Baumhüsli

Ob dieser Hof seinene Namen von den vielen umgebenden Linden hat oder ob er wie ein Baumhaus oben auf den bewaldeten Hügel steht, ist nicht bekannt. Die Zimmermanskunst an diesem klassischen Berner Bauernhaus ist aber dennoch beindruckend.

Vorder Berg

Wie kommt man am einfachsten auf die Saashörner? Durchs Gerental und dann links abbiegen beim Vorder Berg

Viele Flurnamen zeugen von eine interessanten Geschichten oder spannenden Sagen. Andere sind einfach nur fantasielos, wie der Vorder Berg. Ob die Gommer bei der Benennung des Vorder Bergs einfach keine Lust mehr hatten, oder ob sie sich einfach nicht auf einen Gescheiten Namen für den Gipfel einigen konnten, ist nicht bekannt.

Füdlechöpf

Unflätige und blöde Menschen bezeichnet der Glarner gemeinhin als Füdlechöpf

Lange waren diese Felsköpfe bei Schwanden im Glarus nur als Füdlechöpf bekannt, im 2014 wurde tauchten sie dann plötzlich als doppelbenennung “Füdlechöpf Schwirrunsköpfe” auf, worauf sie im 2019 als “Füdlechöpf Schwirruus-Chöpf” eine dialekt-Schreibweise erhielten. Spannend dabei ist, dass die lokale Bevölkerung den Namen Schwirruus-Chöpf nicht nicht verwendet, sondern nach wie vor von den Füdlechöpf spricht.

Pfütze

Nach dem Regen, scheint die Sonne - Was bleibt ist nur eine Pfütze

Diese Pfütze bei Wiesholz scheint wahrlich epische Ausmasse angeommen zu haben, dass sie sogar auf der Landeskarte verzeichnet ist. Wer mehr über die Spannende Welt der Wasserlachen erfahren möchte, dem sei das Buch Die Wunderwelt der Pfützen aus dem oekom-Verlag empfohlen.

Ueli

Das Schweizer Äquivalent zu Goethes Bildungsroman “Wilhelm Meisters Lehrjahre” ist natürlich der berühmte Knecht Ueli

Die Vermutung dass “Ueli” einfach die Verniedlichung von “Ulrich” ist, ist nur teilweise richtig, denn die Mehrheit der Uelis wurde auch tatsächlich auf diesen Namen getauft. In den Jahren 1984 & 1986 erreichte die Ueli-Manie den Höhepunkt, als in der Schweiz je 51 Uelis geboren wurden.

Rösti

Den Röstigraben sucht man auf der Landkarte vergeblich, aber zumindest findet man die Rösti

Diese Rösti kommt aber nicht vom schmackhaften Kartoffelgericht, sondern “rööstig” bezeichnete ein trockenes, oft steiles, Stück Kulturland. Nicht von der Hand zu weisen ist aber dennoch, dass alle Röstis auf der Landkarte auf der selben Seite des Röstigrabens liegen.

Chrummi Jurte

Stellt sich der zentralasiatische Nomade beim Wohnungsbau ungeschickt an, hat er fortan e Chrummi Jurte

Eine Jurte oder häufiger Juchert(e) bzw. Jucharte war ein in der Schweiz gebräuchliches Flächenmass. Eine Juchert war die Fläche, welche an einem Tag bearbeitet werden konnte, somit waren die Jucherten im Flachland deutlich grösser als im hügeligen Gelände. 1835 war dann mit der Einführung des metrischen System schluss mit diesem Wildwuchs und die Jucherten wurden auf ca. 36 Ha definiert, wobei das natürlich von Kanton zu Kanton unterschiedlich ist.

I Abrahams Schoss

Fühlt man sich geborgen vor Unheil ist man sicher wie in I Abrahams Schoss

Nach dem biblischen Gleichnis wir der reiche Gierschlund in die Hölle verdammt, während der arme aber fromme Lazarus von Abraham in seinem Schoss in den Himmel getragen wird. Die Benennung dieses Gehöfts ausserhalb Steffisburg sollte diesem vermutlich Glück und Segen bringen, damit es von jeglichem Unheil verschont bleibe - Eben sicher wie in Abrahams Schoss sei.

Chatz u Mus

Manche Schelme fasst die Polizei im nu, andere spielen mit den Uniformierten lange Chatz u Mus

Der Name dieses Berges kommt von den beiden markanten Felsköpfen die auf dem Gipfel aufragen. Welcher genau die Katze und welcher die Maus ist, ist aber nicht abschliessend geklärt. Spannend in diesem Fall ist auch, dass die Chatz u Mus immer im Dialekt auf der Karte aufgeführt waren. Zwischen den 60er und 80er Jahren wurden viele Flurnamen “Verschriftdeutscht” was aber seit den 2000er Jahren wieder rückgängig gemacht wirdm damit die Namen im Dialekt als Kulturgut erhalten bleiben.

Bööggengraben

Nachdem der Böögg am gestrigen Zürcher Sechseläuten nicht wie geplant verbrannt wurde, erfolgt nun die fachgerechte Entsorgung in der eigens dafür eingerichteten Spezialdeponie Bööggengraben

Ob in dieser Grube die Fasnachtsböögge aus Luzern und Basel ebenfalls entsorgt werden dürfen, ist im “interkantonalen Reglement für kulturell signifikante Abfallbewirschaftung” geregelt. Kopien des Dokuments können für einen Fünfliber beim Bundesamt für Kultur, Abteilung Kulturerbe, Büro 13a bezogen werden.

Vogeltöti

Wer wissen will, wie aus Geflügel Chicken Nuggets werden, dem empfehlen wir ein Spaziergang in die Vogeltöti

Die Herkunft des Namens Vogeltöti ist nicht ganz klar. Die Swisscom bestreitet jegliche Gerüchte, dass die Sendeleistung der Antenne auf dem nahegelegenen Geissbüel auf “Poulet Optigal” eingestellt sei.

Busen

Sex sells! Sogar swisstopo bewirbt seine Landkarten mit gezielten Platzierung von Busen

Busen sind in der Geografie nicht nur ein beliebtes Werbemittel, sondern auch ein beliebtes Ortsnamenmotiv. Ob finnischer Meerbusen, die französchie Ile de Seins oder die deutsche Ortschaft Busenberg, Busen scheinen bei den Geographen weltweit beliebt zu sein.

Dräckloch

Meh Dräck gibts bei Chris von Rohr und im Dräckloch?

Je nach Schreibweise sind in der Schweiz dreizehn Dräcklöcher karto­grafiert. Mit deren vier sind Luzern und Schwyz die Dräcklochreichsten Kantone der Schweiz, wobei sich Schwyz ein Dräckloch mit Glarus teilen muss.

Nestléwald

Die Jagdaussichten für Schoggiosterhasen sind am besten im Nestléwald?

Gerüchte besagen, dass der bekannte Nahrungsmittelkonzern hier Baumsponsoring betreibt um die CO2 Bilanz seiner Schoggi zu verbessern und statt heimischer Rottannen heimlich Kakaobäume anpflanzt.

Chüemörder

Bist du Vegetarier, Veganer oder doch eher ein Chüemörder?

Dieses steile Tobel am Rande einer Kuhweide dürfte wohl dem einen oder anderen Rindvieh zum Verhängnis geworden sein. Für den Metzger in Schafhausen im Emmental dürfte das sprichwörtlich ein gefundenes Fressen gewesen sein.

Hasenguetnacht

Ich wohne so weit ausserhalb, hier sagen sich sogar Fuchs und Hasenguetnacht

Das Gehöft wurde bereits ab ca. 1850 Kartografisch erfasst, der Hofname “Hasenguetnacht” taucht aber erst 1888 auf den Kartenblättern auf. Tatsächlich liegt dieser Hof sehr abgelegen am südlichen Ende vom Walchwilerberg und der ironische Bezug auf das Sprichwort “Dort wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen” als Namensherkunft liegt nahe.

Langfingerlis

Jeder Kanton hat so mit seinen Klischees zu kämpfen. Den Thugauern sagt man zum Beispiel nach, sie seien Langfingerlis

Es gibt mehrere Theorien weshalb die Thurgauer diesen nicht gerade schmeichelhaften Übernamen bekamen. Ein Erklärungsverscuh ist, dass die Thurgauischen Reisläufer besonders gern geplündert haben. Eine andere Theorie ist, dass die eiggenössischen Landvögte im Thurgau ihr Amt kaufen mussten und das durch den Griff in die Tasche der Thurgauer Bürger amortisiert haben.

Aula

Waldkindergarten gibts an vielen Orten, im Centovalli geht man einen Schritt weiter und hat eine alpine Aula

Woher der Name, der auf Deutsch “Klassenzimmer” bedeutet, kommt, ist nicht bekannt. Es ist unwahrscheinlich, dass dort einmal eine (Baum-)Schule war. Allerdings steht auf der Lichtung auf dem Gipfel eine Schaukel, demnach haldelt es sich wohl eher um einen Pausenplatz.

Perlen

Das Internet ist ein Misthaufen an Informationen, wer weiss wo schauen findet aber auch kleine Schätze und Perlen

Dieser Ortsteil von Buchrain liegt tatsächlich wie eine Perle in der Reuss. Der Name leitet sich aber von den Höfen Unter- und Oberbärlen ab, woher diese wiederum ihren Namen haben, ist nicht bekannt.

Wüste Gohl

Echte Abenteurer fahren mit dem Motorrad durch die Wüste Gobi. Wers etwas weniger streng haben will, fährt mit dem Velo in die Wüste Gohl

Das Toponym “Gohl” ist in der Schweiz als Teil eines Flurnamens weit verbreitet. Es bezeichnet eine ertragsarme, schlecht bebaubare Gegenden. im Allemannischen wurden feuchte Gräben und senken oft als Göhle oder Gohle bezeichnet. Dieser Gohl scheint besonders ekelhaft zu sein, dass er noch den Zusatz “Wüst” erhalten hat.

Öl

Die Schweiz ist nicht gerade bekannt für reichhaltige Bodenschätze, dabei findet man hier sogar Öl

Ob dort Pflanzen zur Ölgewinnung wie Raps, Lein oder Nüsse angebaut wurden oder ob dort früher eine Ölpresse stand, ist nicht bekannt. Es ist aber unwahrscheinlich, dass hier Erdöl gefunden wurde, sonst hätten die Schweizer sicher schon längst eine eigene OPEC gegründet und die Amerikaner hätten die Schweiz schon längst demokratisiert.

5 Minuten Höhle

In manchen Grotten kann man tagelang umherirren. Nicht so in der 5 Minuten-Höhle

Diese künstliche Sandsteinhöhle wurde 1837 von den Bierbrauern in Stein am Rhein gegraben, um das Bier in Eis gekühlt zu lagern. Entweder dauerte das Durchkriechen der Höhle ca. 5 Minuten oder aber nach 5 Minuten froren die Brauer derart an die Finger dass die Arbeit erledigt sein musste.

Rota Grind

Zu viel Wutbürgertum ist schlecht für den Blutdruck und gibt einen Rota Grind

Mit etwas Fantasie kann man tatsächlich etwas rötliches im Gestein dieses Felsvorsprungs erkennen. Die Bezeichnung Grind kommt entweder von der Bezeichnung für eien Kopf oder aus dem Rätoromanischen “Gruogn” für Rüssel oder Schnauze. Beides passt gut zu diesem Felsvorsprung, der wie eine Nase in die Landschaft ragt.

Fehlistutz

Ein beliebtes Argument der Politiker um nicht in Infrastruktur zu investieren ist es Fehlistutz

Stutz ist nicht nur umgangsprache für Geld, sondern auch eine weit verbreitete Bezeichnung für (steile) Hügel. Das “Fehli” kommt verutlich von “fallend” und bezeichnet einen flacheren Unterbruch oder einschnitt im Anstieg auf den entsprechenden Stutz. Zum Glück hat in Guggisberg der Stutz nicht gefehlt und auf dem Fehlistutz steht heute eine Replik eines Keltenhauses, welches echt sehenswert ist.

https://keltenhaus.ch/

Hinder Moskau

Wo endete Napoleons Russlandfeldzug? Hinder Moskau

In Ramsen findet man nicht nur Moskau, sondern auch Petersburg und Warschau. Der Ursprung davon ist Peter Neidhard, der 1822 Vizegemeindepräsident war. Dieser liess sich ein stattliches Haus bauen, welches bald als “Petersburg” bekannt wurde. Diesen Scherz zog ein Bauer weiter und seinen 1852 erbauten Hof nannte er “Moskau”. Später kam dann noch die Häuser Warschau und Krim dazu, die aber nicht mehr existieren.

Mehr dazu gibts beim SRF: https://www.srf.ch/audio/schwiiz-und-duetlich/petersburg-moskau-warschau-im-kanton-schaffhausen?id=12431195

Hafeteckel

Laut dem Klischee dreht es sich bei Beziehungskrisen des öfteren mal um die Verantwrotlichkeit bezüglich des Runterklappen des Hafeteckel

Etymologisch gesehen bezeichnet der “Hafendeckel” den Verschluss eines Gefässes oder Aborts. Als Toponym ist die Herkunft nicht ganz geklärt, die Vermutung liegt nahe, dass es sich um ein Geländestück das an eben einen solchen Deckel erinnert.

Zorn

Immer schön Aufpassen im Geographieunterricht, sonst trifft euch des Lehrers Zorn

Woher der Namen Zorn kommt ist ungeklärt, eine Deutung ist, dass sicher der Flurname auf den Übernamen des Besitzers zurückzuführen ist. Erstmalig erwähnt ist der Hof im Jahr 1634 wo er im Besitz des “Zorn” aufgeführt ist.

Nackthof

Ferien auf dem Bauernhof auch für Nudisten? Kein Problem auf dem Nackthof

Der Nackthof ist weit herum für nachhaltigen Qualitätskompost bekannt. Gerüchten zufolge hat der Bauer seine Kleider 1994 aus Versehen gleich mitkompostiert, worauf der Nackthof seinen jetzigen Namen erhalten hat. Das mit den Kleidern ist zwar gelogen, aber immerhin eine gute Geschichte.

Gummimanndli

An Wanderwegen findet man oft ein Steinmanndli als Wegmarkierung. Wo akute Kollisionsgefahr durhc Biker besteht, ersetzt man diese mit einem Gummimanndli

Das Grundwort “Gummen” ist im Alpenraum weit verbreitet und bezieht sich meist runde Taleinschnitte. Das Wort geht auf das Gallisch-Keltische “cumbâ” für Mulde zurück, aus welchem sich das Französische “combe” und das Italienische “comba” entwickelt haben. Das “Manndli” bezieht sich vermutlich tatsächlich auf kleine Steinhaufen bzw. Felsblöcke welche erosionsbedingt im Hang liegen.

Unter keine Angabe

Wo findet man die Adresse von Geheimagenten im Telefonbuch? Unter keine Angabe

Man munkelt, dass man wenn man genug zahlt, als Schutz vor Telefonspam nicht nur ein Stern neben seine Telefonnummer kriegt, sondern seine Adresse gleich von der Landkarte tilgen lassen kann. Vermutlich wurde hier bei der Erneurung der Basisdaten von Swisstopo eine Referenz auf das nahe “Untere Pfaffenmoss” nur teilweise gelöscht. Vielleicht wohnt dort auch XKCDs Bobby Tables.

Chinesische Mauer

Laut einer urbanen Legende sieht man vom Mond mit blossem Auge sogar die Chinesische Mauer

Die Chinesische Mauer oberhalb Saas Fee ist aber mit ihren 600m und 350 Meter Höhendifferenz ein eindrückliches Bauwerk. Erstmals erwähnt wurde sie im späten 18. Jahrhundert, vermutlich wurde die Mauer als Trennung zwischen zwei Alpweiden errichtet. Heute ist sie ein Teil der Ortsgrenze zwischen Saas Fee und Saas Balen. Die paar Steinchen lassen sich aus 400’000km Entfernung wohl nicht mal mit einem Teleskop erkennen.

Notsvorschis

Wer an Verstopfung leidet hat die Notsvorschis

Vorschis ist Senslerdeutsch für Vorsäss (in der Ostschweiz oft auch Maiensäss) und ist ein Begriff aus der drei-Stufen-Alpwirtschaft. Die Vorsässe waren gerodete Flächen auf halbem Weg zwischen Talboden und dne (hoch-) Alpen. Im Frühling wurden die Tiere auf die Vorsässe getrieben, wo sie weideten bis sie im Sommer weiter auf die Alpen getrieben wurden. Während die Alpen oft nur von Sennen bewirschaftet wurden, waren die Vorsässe oft auch von Familien bewohnt.

I de Schuel

Die Weihnachtsferien sind um, endlich sind die Kinder wieder i de Schuel

Der Flurname “i de Schuel” bei Raperswilen (nicht zu verwechseln mit dem St. Galler Rapperswil) bezieht sich tatsächlich auf eine Schule, welches 1904 das erste mal kartografisch erfasst wurde. Der Flurnamen “i de Schuel” taucht aber erst 2014 offziell auf den Kartenblättern auf. Die toponymischen Richtlinen von swisstopo geben vor, welche Flurnamen in welcher Schreibweise auf den Kartenblättern erscheinen sollen.

Luegisland

Was sagte der Wikinger Ingólfur Arnarson als er nördlich von Britannien eine weitere grosse Insel entdeckte? - Luegisland

Der Flurnamen “Luegisland” bezeichnet oft Orte mit schöner Aussicht. Auch häufig sind Türme mit dem Namen Luegisland anzutreffen - Insebsondere bei Orten mit mächtigen Stadtmauern. Man könnte auch sagen Luegisland sei die bodenständig, schweizerdeutsche Variante von “Bellevue”.

St. Silvester

Kommt gut ins neue Jahr und geniesst den heutigen Silvester

Der Silvester geht auf den falschen Papst Silvester I. zurück. Silvester war eigentlich nur Bischof im 4. Jahrhundert, aber durch eine gefälschte Urkunde aus dem 9. Jahrhundert wurde er zum Papst erhoben, was bis heute nicht korrigiert wurde. Was das aber mit dem Jahresende zu tun hat, ist nicht ganz klar.

Winter

Am 22. Dezember ist es endlich offiziell: Es ist Winter

Das Winterhalbjahr dauert offiziell vom 22. Dezember bis zum 21. März. In der Schweiz ist der Winter aber oft schon früher da und bleibt auch länger. In Tagelswangen beschloss man deshalb den Winter gleich ganzjährig dazubehalten.

Gross-Schiffli

Im Gegensatz zur Titanic hat die Schweiz ein garantiert unsinkbares Gross-Schiffli

Das Gross-Schiffli dürfte zwar keinen Geschwindigkeitsrekord aufstellen, aber in Sachen Verdrängung und Dienstjahre dürfte es vorne mit dabei sein.

Seichberg

Die Eidgenössische Vereinigung der Wildpinkler trifft sich jährlich am Blasisustag zur Generalversammlung auf dem Seichberg

Der Seichberg ist ein eher unscheinbarer Hügel im Schatten der Chäserugg. Ob der Hügel den Namen ob den vielen Karstquellen, welche den Hügel “seichen” lassen, hat oder ob es hier besonders viel schifft ist nicht überliefert. Fakt ist jedoch, dass im Kanton St. Gallen Wildpinkeln mit einer Busse von 60 Franken geahndet wird.

Knoblauch

“Chli Stinke muess es” - Wem es nicht genug Stinkt der verfeinert sein Fondue zusättzlich mit ordentlich Knoblauch

Der Knoblauchhof bei Olten ist bereits um 1327 erwähnt und kommt wie der Familiennamen Knoblauch vermutlich daher, dass auf dem Hof Knoblauch angebaut oder gehandelt wurde. Heute ist der Bauernhof einer Überbauung gewichen, mit etwas Fantasie erinnern die Grundrisse der Häuser abe immer noch an die Knoblauchzwiebeln.

Samichlauswald

“Samichlaus wo chunsch du her?” - Ja schau halt auf der Karte, denn offensichtlich kommen die beiden bärtigen Gesellen aus dem Samichlauswald

Der Samichlauswald taucht im erstmals im 19. Jahrhundert auf einer Karte auf, damals jedoch noch als “St. Niklaus”. Aber offenbar erteilte die Gemeinde Weisstannen dem Schutzpatron der Kinder keine Baubewilligung, denn von seiner sagenumwobenen Hütte in der der Samichlaus das ganze Jahr Guetzli backt und Mandarindli züchtet ist im Samichlauswald nichts zu sehen.

Fröschgüllenallmend

Wem normale Jauche zu wenig Pfupf zum düngen hat kriegt ein wahres Zaubermittel auf der Fröschgüllenallmend

Eine Gülle ist ein Alemanisches Wort für eine Pfütze, der Zusammenhang mit dem Mistdüngen ist erst später entstanden. Allmenden sind Gemeindeland, das von allen genutzt werden darf - in diesem Fall ist die Nutzung auch explizt für Frösche erlaubt.

Als Erfinder des gezielten Mistdüngens gilt der Schweizer Bauer Kleinjogg, der Ende des 18. Jahrhuderts seine Äcker bei Katzenrüti mit modernen, stinkenden Güllen dekorierte.

Glacier de Merderé

Rhonegletscher, Aletschgletscher, Morteratsch - Namen wir mit wunderbaren Bergbildern assozieren. Etwas anrüchiger ist die Assoziation beim Glacier de Merderé

Der Glacier de Merderé ist eine Sackgasse beim abstieg des Pointe de la Vousson, vermutlich kommt der Name davon, dass der naive Bergsteiger das erst am unteren Ende merkt und sich dann sagt, dass er nun “diesen beschissenen Gletscher” wieder hoch muss.

Holzweg

Wer eine Sache völlig verkehrt anpackt befindet sich sprichwörtlich auf dem Holzweg

Die Redewendung “Auf dem Holzweg sein” ist bereits im 15. Jahrhundert in einer Kirchenpredigt belegt. Holzwege sind auch tatsächlich Wege welche “ins nichts” führen, da sie nur angelegt werden um geschlagenes Holz aus dem Wald zu transportieren.

Höll

Immer schön fromm bleiben und fleissig beichten, sonst gehts ab in die Höll

Dante beschreibt in seiner Göttlichen Komödie eine Reise durch die neun Zirkel der Hölle. Ungleich strenger wird es für Sünder in der Schweiz - Satte 48 Höllen sind in der Schweiz zu finden. Ob alle so furchtbare Plätze sind wie Dante sie beschreibt ist aber zu bezweifeln.

Schneechaste

Viele Skiorte setzen auf künstliche Beschneiung mit Schneekanonen, andere lagern das weisse Glück über den Sommer im Schneechaste

Der Weiler Schneekasten liegt wie in einem Kasten eingeschlossen zwischen drei Hügeln. Die Vermutung liegt nahe, dass dort wegen den topologischen Gegebenheiten der Schnee im Frühling besonders lange liegen bleibt.

Neu York

Internationals flair made im Zürcher Oberland? Findet man in Neu York

Das Zürcher Siedlungsnamensbuch weiss mehr zum Big Apple bei Rüti: Als es ab der Mitte des 19. Jh. eine starke Auswanderungwelle der Schweizer Bevölkerung nach Nordamerika gab, soll ein Bauer seinem Sohn einen Hof unter der Bedingung gebaut haben, dass er hier bleibe. Dieser taufte den Hof entsprechend seines gewünschten Auswanderungsziels

Nasenkönig

Eine kurzweilige Lektüre von Joachim Ringelnatz ist der Nasenkönig

Der Solothurner Nasenkönig ist seit 1825 schriftlich belegt, allerdings war es damals noch ein “nasser Könnig”. Vielleicht nahm dort einmal ein edler Regent ein unfreiwilliges Bad in einer Pfütze. Das Buch “Der Nasenkönig” von Ringelnatz exisitiert übrigens tatsächlich und ist ob seinen skurrilen Geschichten sehr zu empfehlen.

Afrika

Die Tage werden kürzer, das Wetter unfreundlicher, da zieht es manche in wärmere Regionen. Wie wärs mit einer Safari in Afrika?

Wer gut schaut sieht vielleicht auch die “Big Five” der Schweizer Freizeitkultur: Den Biker, Den Jogger, Den Rentner, Den Hündeler und den scheusten von allen, den Geocacher.

Chabisland

Wer nach dem Gezeche im Schlaraffenland eine Entschlackungskur braucht, dem empfehlen wir einen Besuch im Chabisland.

Bereits in der Antike waren Kohlgewächse als Heilmittel gegen einen ordentlichen Kater bekannt. In Nordeuropa gehörte Kohl - insbesondere im Winter - lange zu den Grundnahrungsmitteln, da er sich gut lagern lässt und kurzzeitig auch Bodenfrost übersteht. Die Vermutung liegt nahe, dass das Zaubergemüse im Chabisland besonders gut wuchs.

Pfudidätschbach

Unartigen Kindern droht man in Vorarlberg mit einem Spaziergang an den Pfudidätschbach.

Auch die Österreicher können skurrile Flurnamen, wie der Pfudidätschbach beweist. Die Informationen zur Namensherkunftdes Bachs sind sehr spährlich. Tätsch wird im Allemannischen teilweise für grauen Lehm verwendet. Pfudi könnte sich von Pfütze ableiten. So wäre der Pfudidätschbach ein Bach, der sich durch kleine Teiche voll grauen Lehm springt. Das ist aber alles Spekulation.

Chatzenstrich

Wer seinen Rassenbüsi gegen Geld zum Decken anbietet, betreibt sozusagen einen Chatzenstrich.

Das digitale Wörterbuch der Deutschen Sprache weist dem Wort Strich die Bedeutung von langezogenes Strassen- oder Geländestück, teilweise in der Schweiz auch auch als “Strick” geschriben. So bezeichneten die Chatzenstriche und Katzensticke in der Schweiz dünne Wege in steilem Gelände, die einem die behändigkeit einer Katze abverlangten, wollte man nicht den hang herunterfallen.

Edelstei

Früher meinte manch einer das Geld liege auf der Strasse, heute liegen dort inflationsbedingt sogar Edelstei.

Es ist eher unwahrscheinlich dass hier Kristalle gefunden wurden, aber wer weiss welche Baumaterialen dort bei der neuen Überbauung zum Einsatz kamen. Hoffen wir mal, dass die Mietpreise nicht in Karat angegeben werden.

Schlitten

Ich würde heute ja gerne etwas gescheites sagen. Aber ich heb gschider de Schlitten.

Laut Luzerner Namenbuch bezeichnet das Toponym “(Im) Schlitten” meist trockene Bachrunsen oder bewaldete Tobel. Eine vermutung davon ist, dass dort früher waren auf Schlitten transportiert wurden. Dabei kamen die Schlitten aufgrund der unwegsamkeit und der Steilheit des Geländes sowohl im Winter als auch im Sommer zum Einsatz.

Wässerig

Manche vergleichen ja die Emmentaler Käsesuppe mit Fribourger Fondue und finden dann ersteres Gericht sei im Vergleich doch eher Wässerig.

Der Flurname “Wässerig” ist in der Schweiz 41 mal registriert insbesondere in der Innerschweiz mit einigen Nennungen im Berner und Solothurner Mittelland. Typischerweise bezeichnen sie feuchte, sumpfige Stellen nahe an Gewässern oder aber Stellen an denen früher Bewässerungsgräben entlang führten.

Chupferhammer

Will man ein wertvolles Werkstück nicht unnötig verbeulen verwendet man besser den weichen Chupferhammer.

In diesem Tobel am Gonzenbach ist bereits seit dem 16. Jahrhundert ein Wasserbetriebenes Hammerwerk belegt. Dort wurden Kupferbarren zu Blechen breigeschlagen, welche dann vorzugsweise in Lütisburg zu Kesseln und Pfannen weiterverarbeitet wurden.

Schisstal

Die Schweiz ist berühmt für ihre schönen Täler, aber dieses hier ist ein echtes Schisstal.

Die Deutung dieses Flurnamens ist denkbar einfach. Es handelt sich um einen felsigen, unzugänglichen Geländeeinschnitt in dem nichts gescheites wächst und man nicht einmal Wildheuen kann. Eine echte Platzverschwendung also.

Schlangen

Die Alpen sind Lebensraum für viel Getier, man findet dort sogar Schlangen.

Bisher wurden sieben Schlangenarten in den Alpen nachgewiesen, wobei die Kreuzotter die bergängiste Art ist und auch in höheren Lagen anzutreffen ist, wo sie sich gerne auf Felsen sonnt. Die Schlangen oberhalb von Engelberg beziehen sich aber eher auf die gewundenen Felsbänder und schmalen Schuttkegel, die sich den Hang hinabschlängeln, als auf die Anwesenheit vieler Reptilien.

Algier

Exotische Kulturen hautnah erleben? Am besten in Algier.

Zugegeben, statt Sonnenbaden am Mittelmeer erwartet einem hier eher gemütliches Spazieren an der Reuss, aber die berühmten Feste in der Turnhalle im nahen Stetten sind berühmt für ihre kulturelle Reichaltigkeit.

Fikenloch

Hihi … Fikenloch.

Gerüchten zufolge wurde diese Karsthöhle nur deshalb so benannt, damit die Älpler in den einsamen Sommernächten ihren jugendlichen Humor nicht verlieren und sich nicht zu sehr nach den Frauen in den Tälern sehnen.

Schöni Buecha

Ein Waldspaziergang lohnt sich, man sieht stämmige Tannen, mächtige Eichen und manchmal auch “ä Schöni Buecha.

Ob der Flurname tatsächlich von einem besonders schmucken Hofbaum oder doch eher von “Buech” für “Buckel” abgeleitet ist, kann heute nicht mehr belegt werden. Den namenszusatz “Schöni” kommt jedoch in der Schweiz öfters vor und wird gemeinhin für besonders einfach zu bewirtschaftende Flächen verwendet.

Vilztüür

Ein Einfamilienhaus in der schönen Innerschweiz? Gerne, aber das ist doch Vilztüür.

Im Kanton Schwyz gibt es gleich mehrere Weiden mit dem Namen Vil(l)ztüür. Naheliegend wäre, dass diese zu aufwändig in der Bewirtschaftung sind und deshalb als zu teuer angesehen wurden. Es besteht aber auch die Theorie, dass der Name vom lateinischen “filex/filix” für Farn abgeleitet ist.

Brot-Zeindli

Damit aus dem Sonntagszopf kein Zwieback wird kommt er zugedeckt in ein Brot-Zeindli.

Das Brot-Zeindli im Klöntal bezieht sich der Legende nach auf eine besonders ertragreiches Stück Land. Vermutlich wurde das Stück land Analog von Jesus’ wunderbaren Brotvermehrung am See Genezareth als unerschöpfliche Quelle von Nahrung gesehen. Ob sich die Fische, die man aus dem nahegelegenen Klöntalersee zieht auch so wundersam vermehren ist aber nicht bekannt.

Calanda

Warum nimmt die Bündner Pilotin immer ein Bier mit aut den Flug? Damit sie Calanda.

Salopp übersetzt bedeutet der Names Churer Hausbergs “Geröllhalde” oder “Rutschgebiet”. Der Name des Gebirgsmassivs geht zurück auf das lateinsche “Calare” für herablassen oder herabrutschen. Der Name findet in abgewandelter Form in Bündner Ortschaften wie Chalanda, Galans oder auch im Val Calanca wieder.

Schlegi

Benehmt euch übers Wochenende im Ausgang anständig! Sonst kassiert ihr unter Umständen noch Schlegi.

Die Schlegi bei Engelberg geht nicht auf einen gewalttätigen Älpler zurück, sondern darauf, dass es sich um eine speziell eingeschlagenen - also umzäunte - Weide handelte. Das Nidwaldner Lexikon für Orts- und Flurnamen erwähnt auch die “Schlegimuren” als angrenzende Ortsbezeichnung, diese ist heute aber zumindest aus den offiziellen Karten verschwunden.

Grossmutterloch

Die Schweiz ist berühmt für ihre Löcher. Die Mutter aller Löcher ist aber das Grossmutterloch.

Der Sage nach soll der Teufel seine Grossmutter bei einem Streit so heftig gegen die Felswand geschleudert haben, dass ein Loch entstand. Nach einer anderen Version warf der Teufel seine Grossmutter über den Felskamm, worauf ihn das schlechte Gewissen packte und er ein Loch ins Gebirge schlug, damit die alte Dame zu ihm zurück kehren konnte.

Härdöpfuhoger

Die dicksten Kartoffeln gibt es auf dem Härdöpfuhoger.

Ob der Bauer bei Zofingen die Anbauschlacht etwas zu ernst genommen hat oder einfach ein fanatischer Anhänger der nahrhaften Knolle war ist nicht bekannt.

Spanier

Die Schweiz ist international ein beliebtes Reiseziel. Man trifft Leute aus allen Ländern, manchmal sogar ein Spanier.

Woher dieser Flurname kommt ist unklar. Vielleicht ist das Klima auf dieser Weide besonders Mediteran.

Grand Sex

Wer einen Swinger-Club besucht, erhofft sich meistens vor allem Grand Sex.

Auch wenns im Sommer öfters mal ziemlich heiss auf diesem Nebengipfel wird, ist die Namensherkunft nicht besonders erotisch sondern ziemlich Banal: Die Benennung kommt vermutlich vom lateinischen “grandis sax” für grosser Stein und wurde mit der Zeit zum eher französisch klingenden Grand Sex.

Bättlerchuchi

Gleich neben der Notschlafstelle findet man die Bättlerchuchi.

Der Flurname Bettlerküche bezeichnet tatsächlich oft Orte an denen früher Mittellose, Taglöhner, Vagabunden oder Fahrende ihre Lager aufschlugen. Ob die Bettlerküchen spontan entstanden oder von der Obrigkeit zugewiesene Plätze waren, lässt sich nicht mehr eruieren. Insbesondere in Basel und Solothurn sind die Bettlerküchen als benannte Plätze verbreitet was auf einen gewissen “offiziellen” Charakter der Plätze hinweisen könnte.

Schmalzgrueb

Obst wird im Keller gelagert und Speisefett in der Schmalzgrueb.

Der Flurname Schmalzgrueb bezeichnet besonders ertragreiche Senken und Gruben. Dort wo so viel Gemüse wächst, dass sich die Schweine daran eine ordentliche Fettschicht anfressen konnten.

Polenta

Das Tessin ist bekannt für Marroni, Pilzrisotto und Polenta.

Ob an dieser Stelle früher Mais angebaut wurde oder in Chiasso besonders viel Polenta gegessen wurde, ist nicht bekannt. Sicher ist aber, dass es im nahe gelegenen Migros-Restaurant auf der Speisekarte steht.

Esel

Manche Gipfel sind leicht zu besteigen, andere wehren sich wei ein störrischer Esel.

Satte 18 mal wird das Toponynm Esel in der Schweiz verwendet. Oft bezeichnet ein Esel ein Gipfel oder Felsköpfe die nachweislich bei der Besteigung gewissse Schwierigkeit machten.

Argentinien

Wen das Fernweh und die Sehnsucht nach weiten Weiden und wilder Natur plagt macht am besten ein Ausflug nach Argentinien.

Mit dem südamerikanischen Flair dürfte es im Wehntal leider nicht weit her sein. Dafür braucht man aber auch keine Angst vor Pumas und Kondoren zu haben.

Chnüübrächi

Bei Kreditaufnahmen bei der Mafia ist darauf zu achten, dass man nicht in Zahlungsrückstand gerät. Ansonsten droht ein Ausflug zur Chnüübrächi.

Die Chnüübrächi - Kniebreche - kommt entweder davon dass sie an einem steilen Abhang liegt oder der Name geht auf die umgangssprachlich als Chnübrech bezeichnete Gänsedistel zurück. Ob einem die Kniee wegen dem steilen Aufstieg oder ob des anstrengenden Jätens brechen ist einerlei - den Orthopäden freuts.

Güllen

Der Besuch der Alten Dame ist eine tragische Komödie in drei Akten und spielt in Güllen.

Im Alemanischen war eine Gülle einfach eine Pfütze, egal ob mit klarem oder trüben Wasser. Der Zusammenhang mit dem Mistdüngen ist erst später entstanden.

in de Brüch

Wer übers Wochenende zu viel Feiert ist am Montag in de Brüch.

Brüche sind in der Schweiz ein beliebter Flurnamen für Rutschgebiete oder Erosionsrinnen, auch Runsen genannt. Der Zusatz “in den” wird häufg verwendet um grossflächige topologische besonderheiten zu benennen.

End der Welt

Die Erde ist eine Scheibe und der Rand davon ist am End der Welt.

Das End der Welt ist ein geschlossenes Seitental des Engelberger Tals. Spaziert man dort hinene hat man tatsächlich das Gefühl, dass es hier nicht mehr weiter geht.

Le Pissoir

Wem der Gipfelwein auf die Blase schlägt macht besser einen Zwischenhalt in Le Pissoir.

Der Ursprung des nahen Aguille de Pissoir, also der “Pissnadel” ist unklar. Gerüchten zufolge wird jedoch in der nahegelegenen Cabane Trient nur Klostergarten Blasentee als Marschgetränk ausgeschenkt.

Honigsack

Wie lautet eine abfälliger Name für einen Imker? Honigsack.

Sprachlich geht der Honigsack vermutlich auf “Hohen-Eck” zurück, also eine höher gelegene kantige Geländeform. Der Zusatz “Sack” weist oft auf ein Ende einer Vertiefung oder eines Tals hin. Vielleicht erinnert der Hügel aber auch an einen Bienenstock oder der Senn der nahen Alp hielt dort Bienenvölker.

Vignette

Autofahren ist kein günstiger Spass. Noch teurer wirds wird man von der Rennleitung erwischt ohne Vignette.

Der Flurnamen Vignette geht vermutlich auf den diminutiv von Vigne für Weinrebe zurück, was in der Weinbaugegend im Rhonetal nicht verwundert.

Leber

Wer schlechte Laune hat, dem lief umgangssprachlich eine Laus über die Leber.

Der Flurnamen Leber bezieht sich nicht auf das Organ sondern entweder auf Lëber für eine Mergelschicht im Gestein oder auf Lēwere oder Lēbere , allemanisch für (Grab-) Hügel.

Quelle: Idiotikon

Pfingsten

Wer dem verlängertem Wochenende nachtrauert fährt am besten nach Pfingsten.

Der Flurname Pfingsten bezieht sich auf das christliche Pfingstfest, das 50 Tage nach Ostern gefeiert wird. Häufiger anzutreffen sind in der Schweiz die “Pfingstweiden” welche oft teil der Allmende waren, ab Pfingsten wurden dort das Heu eingefahren und die Weiden durften ab dann vom Vieh beweidet werden.

Müllberg

Wer vor seiner Tür nicht aufräumt wohnt bald am Fusse eines Müllberg.

Der Müllberg ist weitaus weniger anrüchig als sein Name vermuten lässt. Der Flurname geht mit grosser Wahrscheinlichkeit auf eine Mühle und nicht auf die Abwesenheit einer Kehrrichtverbrennungsanlage zurück.

Tuba

Bei der Schnynigen Platte kann man nicht nur Alphörner hören, sondern aub und zu auch eine Tuba.

Woher der Gipfel seinen Namen hat ist nicht ganz klar, aber vielleicht pfeift der Wind auf dem Tuba besonders tief.

Saucisson

Les Fribourgeois sont fiers à juste titre de leur Saucisson.

Die Herkunft dieses Flurnamens ist nicht ganz klar. Eine der Theorien ist, dass der Weg zum Hof “Saucisson” so kurvig und Gebogen ist wie eine Wurst. Vielleicht wurden dort aber auch besonders schmackhafte Würste geräuchert.

Speckbaum

Beim Metzger wachsen die Cervelats im Garten und der Speck am Speckbaum.

Eine Specke oder auch Specki ist ein altertümlicher Begriff für ein kleines Holzscheit oder eine Holzrute. Alternativ bezeichnet der Begriff Specke auch ein aus Holzknüppeln gebauter Weg, der über ein Moor führt. Gut möglich, dass der Speckbaum ein Baum war, der Regelmässig zurückgeschnitten wurde um eben solche Specken zu gewinnen.

Tüüfelsfüdli

Wer eine wohlgeformte Hinterseite hat, darf gerne behaupten er oder sie besitze ein Tüüfelsfüdli.

Abwandlungen des Namensteil Tüfel (Schweizerdeutsch für Teufel) bezeichnen oft dunkle, abgelegene und tiefe Geländeformationen. Es ist unklar, ob der Namensteil von “tief” oder tatsächlich vom “Teufel” abgeleitet ist. Es ist auch durchaus denkbar, dass hier im Lauf der Zeit ein Lautübergang von “tüüf” (Schweizerdeutsch für tief) zu “Tüüfel” (Schweizerdeutsch für Teufel) stattgefunden hat. Das “Füdli” für Hintern ist ähnlich wie “Kopf” ein weit verbreiteter Namensteil für kleine Erhebungen.

Chäs und Brot

Ein beliebter schweizer Znüni ist Chäs und Brot.

Der Legende nach sollen die Berner Soldaten am 20. Juni 1339 auf dem Weg zur Belagerung der Stadt Laupen hier halt gemacht haben und sich mit Käse und Brot gestärkt haben. Es gibt jedoch keine historischen Belege für diese Legende.

Quelle Ortsnamenbuch des Kanton Berns

Repère Pierre du Niton

1902 schrumpften die Alpengipfel um 3.26m wegen des Repère Pierre du Niton.

Der Repère Pierre du Niton ist der Referenzpunkt für die Höhenmessung der Schweizer Landeskarten angebracht an den erratischen Blöcken selben Namens im Genfersee. Ursprünglich von Henri Dufour auf 376,86 m über Meereshöhe definiert, wurde der Referenzpunkt um 1902 nach neuen Messungen auf 373,6 m.ü.M. korrigiert. Der Name Pierre du Niton geht vermutlich auf “Felsen des Neptuns” zurück.

Schnapsflue

Der beste Platz für ein Verpflegungsstopp auf der Blüemlisalp ist die Schnapsflue.

Eine “Fluh” oder “Flue” bezeichnet ein Felsband oder ein Felsblock welches das umgebende Gelände sichtbar durchbricht. Der Zusatz “-Flue” ist im allemannischen Sprachraum weit verbreitet. Ob es bei der Schnapsflue statt Gletschermilch hochprozentiges aus dem Gletscher kommt ist noch nicht abschliessend geklärt.

Sibirien

Wer die Einsamkeit sucht findet sie vielleicht in Sibirien.

Im Gegensatz zum subarktischen Gebiet kann man das solothurnische Sibirien aber ganz gut zu fuss und ohne Winterkleidung besuchen.

Schnäbeli

Eine besondere Freude beim Nacktwandern ist das Schnäbeli.

Dieser schnabelartige Felsvorsprung zum ist eher klein und unscheinbar aber dennoch ein lohnendes Ausflugsziel. Die Herkunft des Flurnamens hat eher ein Bezug zur Vogelwelt als zur menschlichen Anatomie.

Bluetlose

Wie sagt man einem durstigen Vampir? En Bluetlose.

Laut Werdenberger Namenbuch geht der Name entweder auf auf “Glut” und “glosen” für Glimmen zurück da dort im 15. Jahrhundert eine Köhlerei war. Eine andere Theorie besagt, dass das Gebiet öde und unwirtschaftlich also “Blutleer” war. Vielleicht war die Köhlerei auch der Grund dafür, dass dort alles abgeholzt wurde und beides stimmt.

Eier

An Ostern sucht man natürlich die Eier.

“Ei” ist vermutlich abgeleitet von “Au” was entweder eine von einer Flussschlaufe umspülte Wiese oder eine Halbinsel bezeichnet.

Speck

Nicht faul rumstehen! Ran an den Speck.

Entgegen der Vermutung ist der Flurnamen Speck vollkommen vegan. Eine Specke ist ein mit Holzknüppeln befestigter Weg, häufig zur Querung von Moor- oder Sumpfgebieten. Das Wort kommt aus dem Niederdeutschen weshalb der Flurnamen vor allem zwischen Bodensee und Zürichsee anzutreffen ist.

Holzschuepisse

Wer jemandem an den Zoggel seicht tut ihm an den Holzschuepisse.

Eine “Schuepisse”, “Schueposs” oder “Schuppse” ist ein alter Begriff für ein kleines Bauerngut. Der Begriff wurde sogar teilweise als Landmass verwendet und ist heute noch vielerorts als Flurnamen anzutreffen. Der Zusatz “Holz” deutet daraufhin, dass dieses Landstück wohl früher Bewaldet war und Forstwirtschaftlich genutzt wurde.

Quelle: Idiotikon: Schueposs

Hirni, Hirnichopf, Hirniloch

Tut man das Hirni in das Hirniloch kriegt man ein Hirnichopf”.

Mit grosser Wahrscheinlichkeit hat der Flurname “Hirni” nichts mit dem Gehirn zu tun sondern geht auf das “Hörnli” - also ein kleines Horn - zurück. Der Flurname Hörnli ist in der Schweiz relativ häufig und bezeichnet in der Regel eine Erhebung oder ein Berg. Die Zusätze -Loch und -Chopf sind weit verbreitet als Bezeichnung für eine Senke oder einen Hügel.

Brot-Dessous

Welche Reizwäsche trägt die Bäckerin? - Brot-Dessous”.

Der Ortsnamee “Brot” geht vermutlich auf das altfranzösische Wort “Broch/Broc” für Felssporn zurück. Das “Dessous” hat keinen textilen Bezug sondern zur geologische Struktur der Umgebung. Diese besteht aus den fürs Jura typischen mit Felsbändern durchsetzten Graten. Der Ort ist also einfach Unterhalb eines Felsenkamms gelegen.

Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz

Grosätti

“Wer steht dort auf der Wiese rum?” - Natürlich der Grosätti!”

Grosätti ist ein schweizerdeutscher Kosenamen für Grosvater. In diesem Fall ist der Flurname vermutlich ein Hinweis auf die früheren Besitzverhältnisse, als das Kulturland jeweils innerhalb der Familie vererbt und aufgeteilt wurde.

Ecce Homo

“Seht! Der Mensch!” - Ecce Homo!”.

Als Pilatus den gefolterten Jesus dem Volk präsentiert soll er “Ecce Homo” - “Seht, der Mensch” gerufen haben. Diese Szene wird in der kirchlichen Kunst oft als Teil des Kreuzgangs dargestellt.

Der Weiler Ecce Homo geht auf die ebenso genannte Kapelle zurück, welche ein Andachtsbild mit dem “Ecce Homo”-Motiv beinhaltet.

Gimmermee

Wenn die Kapitalisten einen Schlachtruf hätten, wäre es wohl “Gimmermee!”.

Gimmermee ist ein sprachlicher zusammenzug von “Gib mir mehr!”. Eine Theorie ist, dass der Flurname entweder auf Boden mit besonders hohem oder tiefen Ertrag zurück geht. Vielleicht waren die Bauern dort aber einfach nur besonders gierig.

Labyrinth

Wo steckt der Yeti? Der besucht wohl den Minotaurus im Labyrinth.

Das Labyrinth ist ein Eisbruch am Morteratschgletscher mit sehr ausgeprägter Spaltenbildung und grossen Seracs. Wer sich dort hineinbegibt kommt so schnell nicht mehr raus.

Chline Arsch und Grosse Arsch

Body-Positivity wird im Goms gross geschrieben. Alle sind willkommen, egal ob Chline Arsch oder Grosse Arsch.

Der Flurnamen “Arsch” wird oft mit dem lateinischen “Arsus” für “verbrannt” in Verbindung gebracht und kann auf frühere Brandrodungen hinweisen. Die Lage, Bewuchs und topologischen Form der beiden Gommer Ärsche lassen jedoch eher einen anatomischen Bezug vermuten.

Im Juhee

Wohnst du eigentlich zentral? - Nein ich wohne im Juhee.

Die Schweizerdeutsche Redewendung “Im Juhee aussen wohnen” bedeutet weit weg von jeglichen Zentren und Nachbarn zu wohnen. Dort wo man seiner Freude lautstark Ausdruck verleihen kann, ohne dass sich jemand daran stört.

Amerika

Bei Velotouren durchs Reppischtal heisst es aufpassen, sonst landet man aus versehen in Amerika.

Vermutlich war es jedoch nicht Amerigo Vespucci der das Reppischtal entdeckt hat.

Chasperli

Der freche Bub mit der roten Zipfelkappe ist weit über die Landesgrenze bekannt. Ganz klar, das ist der Chasperli.

Chasperli ist der Diminutiv der schweizerdeutschen Variante Chasper von Kaspar. Ob dieses kleine Wiesengrundstück einem Kaspar gehörte ist nicht bekannt aber nicht unwahrscheinlich. In der Mitte des 20. Jahrhunderts war Kaspar als Name in der Schweiz unglaublich beliebt - 1945 erblickten sagenhafte 40 Chasperlis das Licht der Welt. (Quelle: vornamen.opendata.ch)

Neuseeland

Eines der beliebtesten Reiseziele der Schweizer Bevölkerung ist Neuseeland.

Der Quartierteil Neuseeland bei Rorschach hat wohl nichts mit dem Inselstaat im Südpazifik zu tun, sondern damit, dass es sich um eine künstliche Aufschüttung handelt. Mit nur ca. 200 m Entfernung vom Bahnhof Rorschach hier ist die Erreichbarkeit mit dem ÖV auch deutlich besser im Vergleich zu den Inseln im Südpazifik.

Bière

voudrais-tu du vin? Non, je ne bois que de la Bière.

Der Name Bière geht vermutlich auf das keltische Wort Beria für Ebene zurück. Ob es dort zur Keltenzeit eine Brauerei gab ist nicht bekannt.

Furz

Landluft ist gesund und erfrischend, ausser vielleicht in Furz

Ob dieses Landstück besonders wertlos war oder ob dort einfach besonders intensiv gegüllt wurde, ist nicht bekannt. Anwohner beteuern aber alle das sie nichts damit zu tun haben.

Hand

Manchmal liegt die Bedeutung von Flurnamen auf der Hand.

“Hand” geht oftmals auf die Anwesenheit eines Wegweisers, der als richtungsweisende Hand gestaltet war zurück. Der Flurname kann aber auf von der Geländeform einen Ausläufer eines Hügels oder Bergs kommen. Bei der “Hand” bei Buchs ZH könnten beide Bedeutungen als Ursprung infrage kommen, da die Hand östlichste Ausläufer der Lägern ist, aber auch weil sie an der Verbindungsstrasse zwischen Furttal und dem mittelalterlichen Städtchen Regensberg liegt.

Nasenlöcher

Die Wände haben Ohren und der Säntis hat Nasenlöcher.

Die Nasenlöcher sind zwei nahe beieinander liegende Höhlen auf der Nordostseite des Säntis.

Gigeliwald

Ob man hier früher über die vielen kleinen Gigel gegiggelt hat, wird wohl immer ein Rätsel bleiben im Gigeliwald.

Ob der Name vom schweizerdeutschen “gigelen” für Kichern kommt oder ob es dort früher viele kleine “Gigel” - also kleine Penisse - hatte lässt sich wohl nicht mehr herausfinden. (Vielleicht ist aber auch beides falsch)

Dräckgaden

Manche Leute wohnen in echt schönen Häusern, manche eher in einem Dräckgaden

Ein “Gaden” ist ein einfaches Gebäude, oftmals eine Scheune oder Stall. In den Alpen wird oft Heu darin gelagert.

“Dräck” bezieht sich vermutlich nicht auf die Qualität des Bauwerks, sondern auf die Umgebung oder den Untergrund oder darauf, dass das Gebäude eventuell früher teilweise in den Hang gebaut war.